····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Franck, C. u. a. (Chang - Vogt)

Sonaten für Violine und Klavier


Info

Musikrichtung: Kammermusik

VÖ: 05.03.2004

EMI Classics / EMI (CD DDD (AD 2003) / Best. Nr. 7243 5 57679 2 9)

Gesamtspielzeit: 68:46

Internet:

EMI Classics

KLASSISCHE U-MUSIK ZWISCHEN FIN DE SIÈCLE UND MODERNE

Sarah Chang und Lars Vogt präsentieren sich auf dieser Produktion als fulminantes Duo. Die Chemie stimmt hörbar, vielleicht aus deshalb, weil sich Gegensätze ja bekanntlich anziehen: Mit ihren unterschiedlichen Charakteren - sie mit leuchtendem, ausdrucksvollem Ton, er zurückhaltender mit delikatem, perlendem Anschlag - passen die beiden Künstler auf jeden Fall bestens zum schillernden Charakter der eingespielten Werke. Auf dem Programm stehen nämlich Sonaten für Violine und Klavier dreier französischer Komponisten an der Epochenschwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert: César Franck, Camille Saint-Saëns und Maurice Ravel. Franck gestattet sich, passend zum Fin de siècle (und glücklicherweise mit einem kleinen Schuß Ironie), das Schwelgen in Sentiment und Nostalgie. Saint-Saëns dagegen gefällt sich in Lakonie und Eleganz, während Ravel den Hörer durch jazzigen Übermut überrascht.

Das ist kunstvolle Unterhaltungsmusik für den Salon, mal gediegen und klassisch gearbeitet, mal aufrührerisch modern, aber auch verspielt und dekorativ. Chang und Vogt entgehen der Gefahr einer allzu schluchzenden Gefühligkeit bei Franck ebenso souverän, wie sie unnötige Exaltation bei Ravel vermeiden. Gerade Sarah Chang, die dem Wunderkindalter entwachsen ist, erweist sich hier als gereifte Künstlerin, die mehr zu bieten hat, als nur einen schönen Ton und Fingerfertigkeit. Bei aller Brillianz und Virtuosität spielen sie und Lars Vogt diese Musik wunderbar differenziert und strukturbewußt. Das bereitet, bei leichter (auch tontechnisch bedingter?) Dominanz von Changs Violine, rund 70 Minuten kammermusikalisches Hörvergnügen.



Georg Henkel

Trackliste

01-04 Cèsar Franck Violinsonate A-Dur (1886)
05-08 Camille Saint-Saëns Violinsonate Nr. 1 op. 75 D-Moll (1885)
09-11 Maurice Ravel Violinsonate (1923-27)

Besetzung

Sarah Chang (Violine)
Lars Vogt (Klavier)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger