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Wisecräcker

The Pact

Info Musikrichtung: Ska / Punk VÖ: 12.02.2010 (Übersee / Alive) Gesamtspielzeit: 41:19 Internet: http://www.wisecracker.de

Zum vierten Mal stellen uns die Hannoveraner eine Portion Wisecräcker zum Bier auf den Tisch. Noch ist es nicht ganz so weit, aber man bekommt das Gefühl, beim nächsten Mal könnten die Teile ziemlich pappig schmecken. Noch ist es, wie gesagt, nicht so weit. Aber dieses frische Krachen in den Ohren, das wir die ersten Male gehabt haben, das ist nicht mehr.
Der Sitz im Ska-Punk-Parlament ist noch nicht in Gefahr, aber der Weg von der Regierungsbank in die Ausschüsse deutet sich an.

Es gibt ein paar wirklich tolle Nummern. Interessanter Weise sind alle drei deutsch gesungen Stücke dabei. Da wäre der fröhliche Uptempo Skank „Ciudad Juarez“, der wie eine mexikanisch Version von Madness wirkt, das Party taugliche „Alter Scheiss“ und vor allem das mitreißende „3, 4, 5, 6 Bierchen“, toll mit einigen Überraschungen arrangiert und mit mexikanischen Trompeten am Schluss.
Auch das schnelle „Michael“, das dramatische düster-kraftvolle „Selling out“ und die entspannte Latino-Nummer „She’s 20. I’m old“ können gefallen.
Das Material dazwischen ist nicht wirklich schlecht, aber ob man es kennt, oder nicht, dürfte den meisten Hörern ziemlich gleichgültig sein.

Fragezeichen wirft das Ende von „Alter Scheiss“ auf, wo die Grenze zum Schunkeln-Lied greifbar nah ist. Ähnlich wird der eröffnende Titelsong „The Pact“ dermaßen poppig, dass es irgendwann zu cheesy wird.

Noch ist alles im grünen Bereich. Wisecräcker gehören weiterhin in jede gut sortierte Ska-Punk-Sammlung. Aber bitte den Ballermann-Faktor (sowohl „Alter Scheiss“, wie „3, 4, 5, 6 Bierchen“ sind Sauflieder) nicht noch höher fahren.

Norbert von Fransecky