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Reviews

The Dave Brubeck Quartet

Original Album Classics


Info

Musikrichtung: Jazz

VÖ: 24.09.2010 (1959-66)

(Columbia / Sony)

Gesamtspielzeit: 213:38

Bei den Original Album Classics sind wie üblich nur die nackten CDs mit Papp-Cover-Repliken der Original-Alben ohne jegliche Liner Notes enthalten. Daher weiß ich nicht, ob die fünf Alben, die alle ein „Time“ im Titel haben, schon von Brubeck selber als Einheit gesehen wurden, oder ob das eine Idee des Labels 2010 war. Jedenfalls sind die Alben nicht direkt hintereinander erschienen. Es gab dazwischen weitere Veröffentlichungen.
Einzige Zugabe in der Box sind sechs Bonus-Tracks, die sich auf drei Alben verteilen.

Da ich just in der Zeit geboren wurde, in der die fünf Alben veröffentlicht worden sind, bin ich naturgemäß nicht mit dieser Musik aufgewachsen. Die Neugier an Brubeck hat unter anderem Al Jarreau mit seinen Cover-Versionen von „Take Five“ und „Blue Rondo a la Turk“ geweckt. So ist es kein Wunder, dass mir das erste Album, Time out, das diese beiden Stücke enthält, am besten gefallen hat.

So packend, wie auf diesen beiden Stücken, habe ich Brubeck im gesamten weiteren Paket nicht erlebt.
Roter Faden durch alle fünf CDs ist ein eher relaxter swingender Jazz, bei dem das Piano im Mittelpunkt steht, der Gitarre, dem Saxophon und auch dem Schlagzeug aber genug Raum gibt sich zu präsentieren. Tolles Beispiel dafür ist gleich auf dem ersten Album „Pick up the Stricks“.

Time further out fängt mit einem ähnlichen Stück an, wirkt im Ganzen unkonzentrierter und fahriger als der Vorläufer. Besondere Akzente setzt der relaxt rhythmische „Unsquare Dance“ mit seinen Hand claps, das schnelle „Bru's Boogie Woogie“ mit seinem Blues Bass, aber auch die schöne Pianonummer „Far more Drums“, deren Drumsolo Live-Atmosphäre versprüht.

Countdown: Time in outer Space setzt verstärkt auf Bläser - und zwar, wenn ich es richtig höre, auf Saxophon und Klarinette. Sehr schön z.B. bei dem verträumten „Someday my Prince will come“, dem „Waltz Limp“. „Why Phillis“ räumt den Bass ins Zentrum.
Die Highlights stehen am Anfang. Das swingende „Countdown“ mit Boogie Piano und donnerndem Drumset wird von „Eleven Four “ abgelöst, das deutlich an „Take Five“ erinnert.

„Elementals“ fällt schon mit seiner Spielzeit von 16:38 Minuten aus dem Rahmen. Das Stück ist eine extreme Mischung von soften Soundtracksounds, kirchenmusikartigen Posaunenchören, Flöten geführter Filmmusik und dramatischen Kulissen aus Bläsern und Streichern, die an die West Side Story erinnern.
Neben dem weichen harmonischen „Cable Car“, das mit seinem perlenden Piano den roten Faden, der sich durch die fünf Alben zieht, auch auf Time changes weiter knüpft, finden sich z.B. auf „Iberia“ fast Free Jazzige Freiheiten und mit „Unisphere“ eine ungewohnt fröhliche Nummern mit Klarinette und Piano.

Time in setzt den Weg in freiere Gefilde nicht fort. Nach einem kurzen melancholischen Einstieg wird hier wieder geswingt und harmonisch perlendes Pinao gespielt. Sehr schön das vom Saxophon geprägte „Cassandra“, der „Travelin’ Blues“ und das munter swingende „Lost Waltz“.



Norbert von Fransecky

Trackliste

Time out (1959)

1 Blue Rondo à la Turk (6:45)
2 Strange Meadow Lark (7:24)
3 Take Five (5:27)
4 Three to get ready (5:29)
5 Kathy's Waltz (4:53)
6 Everybody's Jumpin (4:24)
7 Pick up Sticks (4:20)


Time further out (1961)

1 It's a raggy Waltz (5:14)
2 Bluette (5:27)
3 Charles Matthew Hallelujah (2:56)
4 Far more Blue (4:40)
5 Far more Drums (4:03)
6 Maori Blues (3:58)
7 Unsquare Dance (2:04)
8 Bru's Boogie Woogie (2:33)
9 Blue Shadows in the Street (6:40)
10 Slow and easy (a.k.a. Lawless Mike) (Bonus Track) (3:32)
11 It's a raggy Waltz (Live at the Carnegie Hall) (6:38)


Countdown: Time in outer Space (1962)

1 Countdown (2:25)
2 Eleven Four (2:53)
3 Why Phillis (2:20)
4 Someday my Prince will come (6:23)
5 Castilian Blues (2:33)
6 Castilian Drums (5:20)
7 Fast Life (3:00)
8 Waltz Limp (4:19)
9 Three's a Crowd (2:44)
10 Danse Duet (3:50)
11 Back to Earth (3:22)
12 Fatha (Bonus Track) (3:48)


Time changes (1963)

1 Iberia (3:00)
2 Unisphere (5:43)
3 Shim Wha (4:05)
4 World's Fair (2:48)
5 Cable Car (2:59)
6 Theme from Elementals (3:12)
7 Elementals (16:38)


Time in (1966)

1 Lost Waltz (3:52)
2 Softly, William, softly (5:38)
3 Time in (3:56)
4 40 Days (4:38)
5 Travelin' Blues (5:56)
6 He done her wrong (2:15)
7 Lonesome (4:19)
8 Cassandra (7:10)
9 Rude old Man (Bonus Track) (2:24)
10 Who said that? (Bonus Track) (3:37)
11 Watusi Drums (Bonus Track) (2:25)
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