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Reviews

Earl Gaines

You got the Walk


Info

Musikrichtung: Soul / Blues

VÖ: 03.12.2010

(Blue / SPV)

Gesamtspielzeit: 52:23

Interessanter Typ: Seit Anfang der 50er machte der 2009 verstorbene Earl Gaines Musik. You got the Walk auf dem hannoverschen Blue Label ist aber keine Wiederveröffentlichung von historischem Material. Gaines, der in der ersten Hälfte der 70er in den Studios der Southern Soul Metropolen Memphis, Nashville und Muscle Shoals aus und ein ging, stand an seinem Lebensende in Niedersachsen unter Vertrag, wo er 2007 mit so solidem Erfolg das Album Crankshaft Blues veröffentlicht hat, dass nun der zweite Release für Blue folgt.
Der Sprung nach Hannover war nicht der erste Bruch in der Biographie von Gaines. Als sein Stern 1975 untergegangen war, begann er als Fernfahrer zu arbeiten. Immerhin für 20 Jahre - auch wenn er nebenher immer wieder einmal in ein Studio ging.
All das erfährt man übrigens in den informativen Booklet, das dem Digi-Pack beiliegt.

Auf You got the Walk erleben wir einen kraft- und gefühlvollen Bluessänger, dem man sein gesetztes Alter, oder gar den bevorstehenden Tod in keinem Moment anhört. Sein Spektrum reicht von dem Ohrenschmeichler „Shoulda been me“, bei dem seine Stimme an Southside Johnny erinnert, über Midtempo-Nummern wie „Stacked in the Back“ bis hin zu dem fetten treibenden Titelsong, der das Album eröffnet.
Dabei changiert Gaines gekonnt zwischen Blues und Soul, erinnert mal an Robert Cray, mal an die Commitments und lässt auch den Gospel nicht ganz links liegen („Love and Tenderness“).

Für meinen Geschmack hätte Gaines ein, zwei Mal etwas mehr auf das Gaspedal treten können, wie er es bei „Somebody somewhere“ und dem „Mustang Sally“ zitierendem „The Preacher's Daughter“ tut.

Die Slow Blues Betonung wird durch die drei bereits 1995 eingespielten Nummern (Track 9, 10 und 12), die es neben dem 97er „Somebody somewhere“ auf das Album geschafft haben, noch einmal betont.

Schade, dass von Earl Gaines nichts mehr kommen kann. Da gilt es wohl den Backkatalog zu entdecken.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1You got the Walk 3:32
2A Fool's Advice 5:19
3The Preacher's Daughter 3:45
4Living on borrowed Time 5:05
5Love and Tenderness 6:08
6Shoulda been me 4:09
7Stacked in the Back 3:36
8Mercy on my Soul 4:06
9Part Time Love 4:41
10You're gonna burn 4:56
11Somebody somewhere 2:33
12Breakdown 4:44

Besetzung

Earl Gaines (Voc)
Fred James (Git, Orgel <9-12>)
Dennis Taylor (Sax)

Billy Earheart (Keys <1-8>)
Jeff Davis (B <1-8>)
Bryan Owings (Dr <1-7>)
Herb Shucher (Dr <8>)
Johnny Jones (Lead Git <7>)

Bob Kommersmith (B <9-12>)
Bill Swartz (Dr <9-12>)
Walter Hamilton (Lead Git <9>)
Fred Williamson (Lead Git <11>)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger