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Nonette
Info
Musikrichtung:
Klassik / Romantik - Kammermusik
VÖ: 01.11.2010 (Ramée / Note 1 / CD / DDD / 2009 / Best. Nr. 1007) Gesamtspielzeit: 69:01 |
ELEGANT & SCHWUNGVOLL
Dieses kammermusikalische Doppel ist ein echter Genuss: Die Nonette von George Onslow und Louis Spohr, die hier vom Ensemble Osmosis in bester historisierender Manier dargeboten werden, könnten gegensätzlicher kaum sein und ergänzen sich dennoch ausgezeichnet. Onslow, der wirtschaftlich unabhängige Komponist aus adeligem Haus, musste keine Rücksichten auf das Publikum nehmen und komponierte seine große Kammermusik 1849 als romantischen Klangfarben- und Bewegungsrausch: Quasi-sinfonisch in der Geste, voller überraschender Einfälle und ungewöhnlicher Instrumentalkombinationen. Wie Onslow die vier Streicher (Violine, Viola, Cello und Kontrabass) mit den fünf Bläsern (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott & Horn) in originellen Ensembles und reicher thematischer Entwicklung auf das Podest bringt, ist großmeisterlich. Die opake Farbigkeit der alten Instrumente, die seidige Weichheit mit Prägnanz verbinden, ist wie geschaffen für dieses Kaleidoskop. Man versteht sofort, wieso die Flötistisch Kate Clark im sorgfältig edierten Beiheft auf die Instrumentationskünste eines Gustav Mahlers anspielt.
Demgegenüber wirkt Spohrs viel früher, nämlich 1813 komponiertes Gegenstück eher klassisch. Die musikalische Fantasie ragt nur in einigen Momenten in romantische Gefilde hinein. Trotzdem kann man sich dem charmanten, verbindlichen Ton dieser Musik in F-Dur ebenso wenig verschließen wie dem unberechenbaren Moll-Zauber der Onslow’schen Kreation. Zumal auch Spohr nicht einfach nur konventionelle Hörerhaltungen mit vorhersehbaren Floskeln bedient.
Das Ensemble Osmosis, das diese Musik auf seinen „deutschen“ und „französischen“ Instrumenten ohne falsche Strenge, dafür aber duftig, atmend und mit delikatem Schwung darbietet, hat an der hinreißenden Wirkung wesentlichen Anteil.
Georg Henkel
Trackliste
05-08 Louis Spohr: Nonett in F-Dur op. 31
Besetzung
Ofer Frenkel: Oboe
Nicole van Bruggen: Klarinetten
Helen McDougall: Horn
Benny Aghassi: Fagott
Franc Polman: Violine
Elisabeth Smalt: Viola
Jan Insinger: Cello
Pieter Schmithuijsen: Kontrabass
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |