Reviews
Vol(l)ume 14
Info
Musikrichtung:
Thrash Metal
VÖ: 17.12.2010 (AFM Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 50:22 Internet: http://www.tankard.org http://www.myspace.com/tankardfrankfurt |
Tankard ist so eine Band, die immer irgendwie da war. Selbst als die Konkurrenz sich stilistisch neuen Ufern annäherte (und von den Fans dafür abgewatscht wurde), einzelne ihrer Mitglieder lieber einen auf Bierzeltonkel machten oder man sich gleich ganz auflöste, hielten die Frankfurter die deutsche Thrashfahne beständig weiter nach oben. Und da der gemeine Metalhead doch sehr auf Konstans steht, hatte man immer seine Fans hinter sich.
Dass sich daran auch im 28. Jahr ihrer Existenz nichts ändert, das beweist die Band zwei Jahre nach Thirst mit Vol(l)ume 14 abermals. Stilistisch erwartet man sicherlich keine Kapriolen von Tankard - und die gibt es hier auch nicht. Wieder bekommt man zahlreiche Partyknüppler und ein paar ernstere Minuten serviert, die dieses Mal (unter anderem) auf die Namen „Black plague (BP)“ und „Condemnation“ hören. Besonders hier ist das Aggressionslevel ziemlich weit oben und Frontmann Gerre spuckt sich ordentlich aus. Apropos Gerre: Stimmlich scheint ihm seine extreme Abmagerungskur richtig gut getan zu haben, denn er wirkt auf dem neuen Rundling gleich ein paar Jahre jünger. Dass er dem Thema mit dem witzigen „Fat snatchers (The hippo effect)“ gleich ein Lied gewidmet hat, war fast zu erwarten. Spielerisch hält man sich nicht zurück und es gibt zehnmal ziemlich knackig auf die Nuss. Lediglich beim abschließenden und recht coolen „Weekend warriors“ wird man stellenweise fast balladesk. Ansonsten regieren mitgrölbare und stimmungsfördernde Titel in Form von „Rules for fools“, „The agency“ oder „Time warp“ (nein, keine Cover!).
Womit sich Tankard von der Masse an übertrieben hart und kalkt klingenden Thrashbands abheben, ist hier der recht basisch rockende Sound des Albums. Das klingt halt nicht so massiv wie z.B. bei Exodus, dafür aber ziemlich natürlich und vor allem sympathisch. Und das ist schon mal ein ziemlich großer Pluspunkt. Zwar hat der Vorgänger aus dem Stand etwas mehr mitgerissen, doch Vol(l)ume 14 ist nach ein paar Hördurchgängen doch ein lässiges (Spaß-)Album geworden, dem man anhört, dass Tankard immer noch Bock auf das Ganze haben. Ansonsten würde man wohl schon selbst den Stecker ziehen und das Leergut zurück bringen.
Mario Karl
Trackliste
1 | Time Warp | 6:01 |
2 | Rules For Fools | 3:55 |
3 | Fat Snatchers (The Hippo Effect) | 5:12 |
4 | Black Plague (BP) | 4:24 |
5 | Somewhere In Nowhere | 4:09 |
6 | The Agency | 5:04 |
7 | Brain Piercing Öf Death | 4:20 |
8 | Beck's In The City | 3:29 |
9 | Condemnation | 6:23 |
10 | Weekend Warriors | 7:25 |
Besetzung
Andreas Gutjahr (Gitarre)
Olaf Zissel (Schlagzeug)
Frank Thorwarth (Bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |