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O Houria (Liberty)
Info
Musikrichtung:
arabische Musik
VÖ: 12.11.2010 (Wrasse Records/Harmonia Mundi) Gesamtspielzeit: 44:00 Internet: http://www.souadmassi.net |
Für den NDR war es die CD der Woche: O Houria (Liberty), dem sechsten Album der 1972 in Algerien geborenen Souad Massi, die sich ebenso als Fan traditioneller algerischer Musik wie von James Brown nennt. Durch ihre Familie entdeckte sie bereits früh jene Musikrichtungen sowie den Jazz, dazu den amerikanischen Rock und den Country. Sie debutierte 1989 in ihrer Heimat, doch erst 2001 erschien das erste Album.
O Houria (Liberty) beginnt recht harmlos, um nicht zu sagen: gewöhnlich; "Samira Meskina" ist ein Track, der so auf vielen Alben nordamerikanischer, mittelmäßiger Liedermacher stehen könnte; auch "All remains to be done" rührt aus dieser Ecke her, ist jedoch mit einer orientalischen Melodie kontrastiert, so dass der Song desto mehr verwirrt, je länger er dauert - erst beim zweiten und dritten Hören entfaltet er einen Zauber, vielleicht ist das als Experiment zu vergleichen mit Peter Maffays Begegnungen. Genau dieser Zauber fehlte "Samira Meskina", und er fehlt auch "Kin Koun Alik Ebaida", das vom Strickmuster dem Opener sehr entspricht, selbiges gilt für den Titelsong "O Houria (Liberty)", eine Ausnahme macht erst das dann aber phantastische Gitarrensolo im Song "Nacera".
Wer bisher noch auf eine Verbindung nordafrikanischer/orientalischer Elemente mit amerikanischer Musik gehofft hatte wird spätestens nach den ersten Tönen von "A Letter to...Si H´Med": Warum ein reiner Countrysong, und noch dazu ein nur maximal durchschnittlicher?! Da nutzen auch die Bouzuki und die Oud im Solo nichts mehr... Und um es kurz zu machen: Auch auf dem Rest des Albums funktioniert der Versuch, amerikanische Musik zu interpretieren nicht: Bezeichnend ist vielleicht noch der Blues "Stop pissing me off", der sicherlich eine gute Idee verkörpert, an der Umsetzung aber scheitert: Die Folk- und Countryelemente auf der einen, die traditionellen (nord)afrikanischen auf der anderen Seite laufen nur nebeneinander her; einzige Ausnahme: "All remains to be done". O Houria (Liberty) mag ein persönliches Album sein und eine interessante Idee darstellen - gute Musik ist es nicht. Schade.
Andreas Matena
Trackliste
1 | Samira Meskina | 4:00 |
2 | All remains to be done | 4:52 |
3 | Kin Koun Alik Ebaida | 4:08 |
4 | O Houria (Liberty) | 3:52 |
5 | Nacera | 3:34 |
6 | A Letter to...Si H´Med | 3:38 |
7 | Everything I love | 3:45 |
8 | Khabar Kana | 3:52 |
9 | Enta Ouzahrek | 2:54 |
10 | Stop pissing me off | 2:33 |
11 | A Smile | 3:56 |
12 | Let me be in Peace | 2:56 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |