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Rosenbrock + Böttcher

Parousia

Info Musikrichtung: Gitarre / Liedermacher VÖ: 15.01.2004 (Asaph) Gesamtspielzeit: 58:30 Internet: www.rosenbrockboettcher.de

Wenn die Herren Jens Böttcher und Mark Rosenbrock mit “Im Sturm zu Dir“ in ihr zweite Album starten, ist man wie auf dem Vorgänger erst einmal geplättet, welchen Sturm man mit lediglich zwei akustischen Gitarren (mindestens einer 12-saitigen, wenn mich mein Ohr nicht täuscht) auslösen kann. Dass diese Masche nicht endlos strapazierbar ist, wissen auch die beiden Hamburger. Darum haben sie diesmal - mit Ausnahmen beim ersten und letzten Song - weitere Musiker hinzugezogen.

Mal unterstützen Bass und Schlagzeug das Rhythmusfundament, mal sorgen Streicher für Atmosphäre, in zwei Fällen sind auch weitere Stimmen zu hören. Den Gesamtcharakter der CD verändern diese Zusätze weniger, als die teilweise recht ruhigen Kompositionen. Gelegentlich greifen R+B dabei auf neu arrangierte Traditionals zurück.

Ihre Stärken können die beiden vor allem dann ausspielen, wenn sie ordentlich Gas geben. Hier sind die beiden Eingangsstücke zu nennen, das “Gebet für alle“ mit Country’n’Roll-Feeling, die Stefanus-Hommage “Einer der Sieben“ und das vom Kontrabass unterstützte “Du musst dich beeilen“. Damit sind auch schon die Anspieltipps genannt.

Wenn es ruhiger wird, merkt man schnell die Grenzen der stimmlichen Fähigkeiten. Grauenhafte Quälereien sind vor allem, die beiden nur von Cello und Geigen (auch ohne Gitarren) begleiteten Titel “Wie gross bist du“ und “Auf dem Weg“..

Im mittelprächtigen Bereich liegen der nette Anti-Gothic-Song “Alte Freundin Melancholie“, das melodisch weiche “Wunderbarer neuer Mensch“, die verlangsamte Bearbeitung von “Swing low, sweet Chariot“ (“Sturmwind und Feuerwagen“).

Das Debut ist klar zu bevorzugen.

Norbert von Fransecky