Reviews
Quietly undramatically
Info
Musikrichtung:
Black Metal
VÖ: 01.11.2010 (Candlelight Records) Internet: http://quietly.woeunholy.com/ |
Woe ist ein 2007 von Chris Grigg ins Leben gerufene Soloprojekt, der alle Instrumente spielt(e). 2008 veröffentlichte Woe das erste Album A Spell for the Death of Man. Zahlreiche Shows mit Gastmusikern folgten, sei es als 3- oder 5-Mann-Band mit drei Gitarren. Das gerade erschienene Quietly, undramatically stellt in dieser Hinsicht eine gewissen Weiterentwicklung dar, denn beim Einspielen waren neben Chris Grigg auch anderen, echte Menschen im Studio - was nicht heißt, daß das Mastermind das Songwriting aus der Hand gegeben hätte...
Noch andere Dinge haben sich laut Chris Grigg verändert: A Spell for the Death of Man sei wesentlich wütender gewesen; das Konzept des Albums fasste er zusammen mit "People are garbage, everything sucks, everything is a mess." Das neue Album i>Quietly, undramatically hingegen sei wesentlich gereifter, dabei aber immer noch sehr persönlich gehalten. Musikalisch habe er sich weiter vom norwegischen Sound entfernen wollen, wenn auch immer noch viel Emperor in den Songs stecke...
Dabei beginnt Quietly undramatically eigentlich äußerst überraschend: Die ersten Klänge des Songs "No Solitude" lassen mich lange vermuten, dass sich hinter Woe eine amerikanische Version von October Tide versteckt - bis "The Road from Recovery" einsetzt und eine wahre blackend Thrashattacke vom Allerfeinsten losläßt (allerdings mit nervenden screams). Der Titeltrack "Quietly, undramatically" stellt dagegen schon quasi die Brücke zu "A Treatise on Control" dar: Immer noch thrashig über weite Strecken, dagegen mit einem gehörigen Schuß, der dann eben stark nach Emperor klingt, so wie es dann "A Treatise..." fast durchgängig wird.
"Without Logic" kehrt wieder zum Thrash zurück, und überspannt den Bogen dabei leider total: Bis auf Krach ist nichts mehr vom energetischen Sound des Anfangs geblieben, zum Glück folgt bald "Full Circle", bei dem sich Thrash- und Emperor-Passagen abwechseln, bevor "Hatred is our Heart" mit lupenreinen Black-Thrash-Attacken das Album zum Abschluß bringt.
Woe haben mit Quietly undramatically kein durchgänig gutes, aber interessantes Album mit vielen spannenden Ansätzen abgeliefert. Wünschenswert wäre noch mehr Eigenständigkeit...
Andreas Matena
Trackliste
1 | No Solitude | 2:31 |
2 | The Road from Recovery | 6:01 |
3 | Quietly, undramatically | 8:01 |
4 | A Treatise on Control | 6:22 |
5 | Without Logic | 2:24 |
6 | Full Circle | 12:59 |
7 | Hatred is our Heart | 4:50 |
Besetzung
Evan Madden: live drums
Shane Madden: live bass live
Grzesiek Czapla: live guitar live
Matt Moore: live guitar
Shawn Riley: live guitar
Ben Brand: live guitar
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |