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Viva Elvis
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Elvis as you never heard him before...
Die Frage, wie seine Songs heute klingen WÜRDEN, wenn Elvis Presley sie selbst einspielen WÜRDE ist so sinnlos wie müßig. "Viva Elvis", die Show des Cirque du Soleil versucht sich dennoch in Las Vegas an einer Präsentation eines modernisierten Elvis in einer energiegeladenen Show, die nun mit dem Studioalbum Viva Elvis diese Energie auch auf die heimischen Anlagen übertragen möchte.
Das Konzept von Viva Elvis ist, grob gesagt, die Stimme von Elvis in neue Kontexte einzubetten, ohne den Kern der Songs wirklich zu verändern. Das Booklet hingegen sieht nach Musical aus. Anspruch und Wirklichkeit stimmen gerade bei der Bearbeitung des Schaffens derart großer Künstler nicht immer überein... aber hineingehört:
Das "Opening" verheißt eigentlich nicht viel gutes, sondern lediglich ein Spektakel. Doch dann kommt "Blue Suede Shoes", versetzt mit einem Blues marke Rolling Stones (vielleicht muß mans auch einen Kontrast nennen), aber herausgekommen ist (wenn man bloß die nervenden voice-samples wegließe) ein wirklich spannender, energiegeladener und stimmiger Mix. Auch "Heartbreak Hotel" spielt vor allem mit Bluesentwicklungen seit dem Tod des Kings, behält aber das minimalistische des Originals bei - toller Song! Eine wirkliche Überraschung ist "Burning Love", der derart modern und rockig aufgezogen ist, dass ich ihm als Single eine Chartposition voraussagen würde, selbst wenn man nicht wüßte, dass es sich hier um Elvis Presley handeln würde.
Daneben gibt es die Songs, bei denen mir der Sinn der Neuarrangierungen nicht wirklich klar wird, so bei "King Creole" und "Bossa Nova Baby", die vor allem mit fetteren Beats operieren, gelegentlich auch mal über das Sax einen Rockakzent setzen - aber bei diesen Songs kann man sich eh fragen, "welchen" King sie repräsentieren. Mit "Memories" haben die Macher des Albums ein belangloses Streicherarrangements vor "Can´t help falling in Love" gesetzt, das als Duett daherkommt und bei dem versucht wurde, eine Hip Hop-Ballade à la Mary J. Blige zu kreieren. Herausgekommen sind eigentlich zwei Teile, bei denen seltsamerweise der Elvis-Part nicht mehr passen will... "You´ll never walk alone" leitet als weiteres (Piano) Interludium zu "Suspicious Minds" über, einem Song, den ich schon im Oiginal nicht mag, und der hier im wesentlichen modernisiert, aber nicht großartig verändert präsentiert wird.
Leider gibt es auch noch eine dritte Kategorie von Songs auf Viva Elvis, bei denen klar wird, dass die Mischungen nicht immer stimmen. So wird bei dem eigentlich schlichten "That´s all right" dann doch schlicht zuviel auf Effekt gesetzt, der eigentlich Song, der "eigentliche" Elvis geht total unter; "Love me tender" wird zu einem Duett im (leider) schlechtesten amerikanischen Liedermacherstyle umgemodelt und mit sinnfreiem Gitarrengeklimper und Streicherarrangements zugekleistert - gruselig.
Insgesamt überrascht das Album aber doch: Die Einfälle sind durchaus spannend und oft stimmig, gelegentlich aufregend, und selbst als kleiner Elvis-Fan würde ich sagen, dass sich alleine wegen der Neuarragements der Songs "Blue Suede Shoes", "Heartbreak Hotel" und "Burning Love" das Album Viva Elvis lohnen wird.
Andreas Matena
Trackliste
1 | Opening | 2:12 |
2 | Blue Suede Shoes | 3:12 |
3 | That´s all right | 4:42 |
4 | Heartbreak Hotel | 4:55 |
5 | Love me tender | 4:13 |
6 | King Creole | 4:27 |
7 | Bossa Nova Baby | 3:07 |
8 | Burning Love | 4:16 |
9 | Memories | 0:55 |
10 | Can´t help falling in Love | 4:39 |
11 | You´ll never walk alone (Piano Interlude) | 1:28 |
12 | Suspicious Minds | 4:27 |
Besetzung
Benoit Clément: drums
Kit Chatham: percussion
JS Chouinard, Oliver Goulet: guitars
Bruno Dumont: sax
Patrick Lavergne: bass
David Perrico: trumpet
Jean-Francois Thibeault: trombone, harmonica
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |