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Reviews

Steve Wynn & The Miracle 3

Northern aggression


Info

Musikrichtung: Rock

VÖ: 29.10.2010

(Blue Rose Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 45:51

Internet:

http://www.stevewynn.net
http://www.myspace.com/stevewynnthemiracle3

Er solle doch seine „nördlichen Aggression“ vor der Tür lassen, meinte sein Bandkollege Stephen McCarthy, als sich der Yankee Steve Wynn (ex-The Dream Syndicate) daran machte, zusammen mit seinen Miracle 3 ihr drittes Album aufzunehmen. Das sollte wohl ein eindeutiger Fingerzeig sein, sich dem lockeren Südstaaten-Lifestyle hinzugeben und das vermeintlich Engstirnige, das man den Nordstaatlern manchmal vorwirft, mal außen vor zu lassen.

Und tatsächlich, irgendwo im Tiefen schwingt mit Northern aggression eine gewisse Locker- und Entspanntheit mit, die einem erst so gar nicht wirklich auffallen möchte. Denn in der ersten Hälfte wird das Album von polternden Gitarren und gerade nach vorne marschierenden Rhythmen bestimmt, denen man nicht selten eine gewisse psychedelische Komponente hinzu addiert, die einen leicht an Velvet Underground denken lässt. Daran ist natürlich Steven Wynns schnodderigen Gesang auch nicht ganz unschuldig. Dieser passt aber ganz prächtig zu fast protestartig klingenden Songs wie „Resolution“, „Colored lights“ oder „No one ever drowns“.

Hier bleibt keine Zeit zum Verschnaufen und man lässt sich einfach von der nervösen Atmosphäre mittreiben. Aber doch findet man auch mal ein paar entspanntere oder zumindest ruhigere Momente und ein Hauch von Blues und auch Southern und Country auf Northern aggression. Während „The death of Donny B“ noch relativ dunkel tönt, sind „Consider the source“ und „St. Millwood“ sehr entspannt. Das ganze Album kommt einem wie eine kleine Nord-Süd-Reise durch die USA vor. Zuerst vernimmt man polternden und elektrisierenden Garagenrock, der durchaus urban duftet. Mit zunehmender Spielzeit kommt man immer weiter Richtung Süden und man riecht schon förmlich die nach Freiheit duftenden Weiten, die sich in melodiösen und Country-infizierten Songs wie „Cloud splitter“ und „Ribbons and chains“ niederschlagen.

Northern aggression ist ein einfach gutes Rockalbum mit einem eigenwilligen und -sinnigen Charakter. Steve Wynn & The Miracle 3 finden hier ihren ganz eigenen Ton und verstehen es einen Dreiviertelstunde gut zu unterhalten. Man ist gar versucht, am Ende von Lied Nummer 11 die Repeat-Taste zu drücken. Und so sollte es doch sein.



Mario Karl

Trackliste

1Resolution5:43
2We don't talk about it3:19
3No one ever drowns3:43
4Consider the source3:45
5Colored lights3:55
6The death of Donny B4:24
7The other side4:32
8Cloud splitter3:28
9St. Millwood4:33
10On the mend3:53
11Ribbons and chains4:36

Besetzung

Steve Wynn (Vocals, Guitars, Keyboards)
Dave Decastro (Bass Guitar)
Jason Victor (Guitars, Keyboards)
Linda Pitmon (Drums, Percussion, Vocals)
Stephen McCarthy (Pedal and Lap Steel, Vocals)
Steve Bassett (Hammond Organ)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger