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Reviews

The Gracious Few

The Gracious Few


Info

Musikrichtung: Rock

VÖ: 05.11.2010

(earMusic/Edel)

Gesamtspielzeit: 58:09

Internet:

http://www.thegraciousfew.com
http://www.myspace.com/thegraciousfew

Teil 2 der Live-Nachfolge


Nachdem sich Ed Kowalczyk mit seinem ersten Soloalbum Alive daran machte, das Erbe der Band Live anzutreten, melden sich nun auch seine ehemaligen Bandkollegen Chad Taylor, Patrick Dahlheimer und Chad Gracey zurück. Zusammen mit Kevin Martin und Sean Hennesy von Candlebox (eine weitere 90er Jahre Alternative-Band) bilden sie die Gruppe The Gracious Few und legen mit ihrer selbst betitelten Platte ein gar famoses Debütwerk vor.

Während man die Herkunft Kowalczyks auf seiner CD eindeutig heraus hörte, hat die Musik von The Gracious Few nur bedingt etwas mit dem Alternative Rock von Live zu tun. Vielmehr atmet der Sound des Quintetts den Geist von 70er-Größen wie Led Zeppelin und deren neuzeitlichen Interpreten The Answer und Black Stone Cherry, kombiniert mit der Emotionalität der frühen 90er. Das Ganze verpackt in zeitgemäße Rockmusik, die am Ende dann doch wieder einfach nur zeitlos ist. Die Songs von The Gracious Few sind gleichsam kraft- und gefühlvoll. Oft sogar relativ kantig und glücklicherweise frei von Pathos. Regelrechte Dampfhämmer wie die Vorab-Single „Honest man“ oder „Guilty fever“ schütteln einen durch und Lieder wie die grandiose Popnummer „The rest of you“ oder das leichtgängig schwingende „Tredecim“ lassen einen schwelgen.

Die Band findet stets den richtigen Ton und versteht es, den Hörer immer wieder mitzureißen, selbst wenn man meint, es anfangs mit einem etwas weniger aufrüttelnden Lied zu tun zu haben. Man nehme nur das im späteren Verlauf ziemlich eindringliche „The few“ oder das stark groovende „Closer“. Übrigens eine der wenigen Nummern, die vom Songaufbau tatsächlich an Live erinnern. Ein großer Pluspunkt bei The Gracious Few ist auch der Gesang Kevin Martins. Dieser hat in den 90ern mit Candlebox schon bewiesen, dass man Alternative Rock bzw. Grunge zwar emotional, aber nicht weinerlich und triefend darbieten kann. Doch hier wächst er schon fast über sich hinaus. Er wimmert, jauchzt, durchlebt die Songs und presst somit das letzte Quäntchen aus ihnen heraus.

Diese Platte zeigt der Konkurrenz ganz deutlich, wie Rockmusik heutzutage zu klingen hat, die ihre Wurzeln nicht verleugnet. Und ob man es als Fan der ehemaligen Band wahrhaben will oder nicht: Letzten Endes konnte der Musikwelt wohl nichts besseres als die Trennung von Live passieren. Denn jetzt gibt es gute Musik im Doppelpack. Und zumindest geschäftlich sind Ed und Co. wieder unter einem Dach vereint...



Mario Karl

Trackliste

1Appetite5:15
2Honest Man4:11
3Guilty Fever3:05
4The Few3:53
5The Rest of You4:01
6Crying Time5:27
7Silly Thing4:27
8Closer3:25
9Tredecim4:35
10Whats Wrong4:15
11Nothing But Love5:26
12Sing (inkl. All I Hear)10:09

Besetzung

Patrick Dahlheimer (Bass)
Chad Gracey (Schlagzeug)
Sean Hennesy (Gitarre)
Kevin Martin (Gesang)
Chad Taylor (Gitarre)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger