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Nonstop Stereo

Wenn Du loslässt erledigt die Schwerkraft den Rest

Info Musikrichtung: Deutschpunk VÖ: 15.10.2010 (Rilrec) Gesamtspielzeit: 48:18 Internet: http://www.nonstop-stereo.de http://www.myspace.com/nonstopstereo

Vor fast genau drei Jahren haben Nonstop Stereo einen richtig schnuckeligen Geheimtipp namens Solides Grundrauschen als ihr Debüt veröffentlicht, das sich auch heute noch immer gerne im CD-Schacht des Rezensenten dreht. Deutschen Punkrock, nicht zu prollig, unprätentiös, aber doch mit der richtigen Portion Schmiss, gab es dort zu hören. Im Großen und Ganzen könnte man fast das CD-Review von damals an diese Stelle rein kopieren. Denn die zweite Platte von Frank Ludes (ex-Bash!) und Co. klingt im Prinzip ziemlich wie die erste. Und das ist auch verdammt gut so! Aber 2010 gehen es Nonstop Stereo etwas flotter an und man lässt die Sau etwas mehr von der Leine. Und wenn nicht, dann haben auch die Midtemposongs genug Rock'n'Roll für ein Kopfnicken intus.

Mit 18 Songs und über 48 Minuten Spielzeit hat Wenn Du loslässt erledigt die Schwerkraft den Rest (was für ein Titel!) schon fast epische Ausmaße. Aber trotzdem wird es bis zum Ende nicht wirklich langweilig, auch wenn sich die Songs immer wieder ähneln. Zackige und mitreißende Leads, sowie die mit reichlich Wiedererkennungswert gesegnete Stimme von Frank sorgen für immerwährende Satisfaktion und zahlreiche Ohrwürmer mit Witz und Charme. Die Texte drehen sich wieder um zahlreiche Alltagsthemen und den Wahnsinn zwischendurch - egal ob persönlich erlebt oder als neutraler Beobachter.

Die Platte klingt ungehobelt und doch solide. „Reifer Punkrock“ meinte ein Kollege mal. Und das ist keineswegs abwertend gemeint. Denn Nonstop Stereo sind keine 20 mehr und tun auch nicht so. Und das macht die Band auch so ehrlich und vielleicht auch so gut. Somit ist dieses Album genauso gut wie das Erstlingswerk. Und ebenso liebevoll und leicht schräg aufgemacht. Feines Ding! Damit sollten sich doch noch mehr Fans akquirieren lassen, als nur die im gemächlichen „Fanlied“ genannten Eltern von Herrn Ludes.

Mario Karl