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Reviews

Malchus

Didymos


Info

Musikrichtung: Death Metal

VÖ: 21.05.2010

(Soundmass / Echo-Zyx)

Gesamtspielzeit: 49:08

Internet:

http://www.malchus.hox.pl

Um Alleinstellungsmerkmale müssen sich Malchus keine Gedanken machen. Death Metal Bands, die ihre progressiv aufgeladenen Kompositionen mit christlichen Texten in polnischer Sprache garnieren, kann man wahrlich mit der Lupe suchen.

Aber auch ohne diese obskure Zusammenstellung verlangen die sechs Polen Aufmerksamkeit. Als christliche Band stellen sie Didymos, zu Deutsch: Thomas, in den Mittelpunkt, den Jünger, der vor allem dadurch bekannt wurde, dass er bis zuletzt an der Auferstehung Christi zweifelte. Und dann benennen sie sich nach Malchus, dem Kriegsknecht des Hohen Priesters, der mit ausgeschickt wurde, um Jesus gefangen zu nehmen, und dem Petrus das rechte Ohr mit dem Schwert abgeschlagen hat.

Und so sind ihre Texte auch nicht primär missionarisch, sondern illustrieren den Weg eines Gläubigen, der immer wieder von Fragen, Zweifeln und Anfechtungen geprägt ist. Alleine diese Texte, die im Booklet auf Polnisch und Englisch abgedruckt sind, sind es wert sich mit ihnen zu befassen.

Musikalisch präsentieren sich Malchus ähnlich unorthodox, wie in textlicher Hinsicht. Der die Basis ihrer Musik bildende Death Metal wird immer wieder in Richtung Power Metal und Prog Rock erweitert. Im finalen „Ressurectio“ finden sich dann sogar operettenartige Chöre, die an Therion erinnern.
Kein Wunder, dass diese Death Metal Band keinerlei Hemmungen hat, Keyboards und Synthesizer einzusetzen.
Wer Scheuklappen als sein Lieblingskleidungsstück versteht, wird mit Malchus wenig anfangen können. Ansonsten dürften die Polen ein Act sein, der Interessenten der unterschiedlichsten Sub-Genres locken sollte.

Hört mal in die mächtige Walze „Passio“ rein, einen Psalm-artigen Schrei nach Gott, den treibenden Power Metal „All the Glory“ mit seiner düsteren Atmosphäre, oder die elegischen Keyboards von „Sign of God“, die von düster gurgelnden Vocals und weit gespannten Gitarrensoli begleitet werden.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Intro 1:13
2Lost at Sea 2:52
3Didymos 7:34
4Malchus 6:54
5Passio 7:02
6Sign of God 4:12
7All the Glory 4:59
8Holy Hypocrisy 6:59
9Ressurectio 7:22

Besetzung

Radoslaw Solek (Git, Growls)
Cezary Kubicki (Git)
Michael Kogut (B)
Dominik Dudek (Keys, Dr <7>)
Marcin Brozbar (Dr)
Jan Trebacz (Clean Voc)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger