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Reviews

Syd Barrett

An Introduction to Syd Barrett


Info

Musikrichtung: Psychedelic

VÖ: 08.10.2010

(Harvest / EMI)

Gesamtspielzeit: 60:16

Internet:

http://www.sydbarrett.com
http://www.promo-team.de

Es gibt wenige Künstler, deren Ruf in einem derart krassen Missverhältnis zum Umfang ihres Outputs steht. Im Prinzip sind es die beiden ersten Pink Floyd Singles und das Debüt-Album, auf denen der Ruhm Barretts basiert. Seine eigenen Alben sind eher ein Nachhall dessen.
An Introduction to Syd Barrett ist eine hervorragende Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen, was am Mythos Barrett tatsächlich dran ist.
Drei Tracks (4-6) repräsentieren das Pink Floyd Debüt, drei weitere die Zeit davor. Dem stehen 12 Stücke aus dem folgenden Werk Barretts gegenüber.

Es gibt ein paar tolle Stücke im Spätwerk - die psychedelische Gitarrenummer „Octopus“ vor allem, aber z.B. auch das mit einer Art Nickelodeon-Sound versehene „Love you“, aber die Highlights des Albums sind - und das fast ohne Ausnahme - die Pink Floyd Stücke.
Der Mythos, dass es Pink Floyd ohne Syd Barretts exzentrische Unangepasstheit nie gegeben hätte, enthält sicher einen wahren Kern. Eins macht An Introduction to Syd Barrett aber recht deutlich - ohne die Pink Floyd nach Barrett würde es den Mythos Barrett nicht geben. (Zumal ihm die Floyd Musiker, insbesondere sein Nachfolger David Gilmour, bei seinen Solo-Alben unter die Arme gegriffen haben.) Seine Alben wären (möglicherweise) unter denen, die von rührigen Labels wie Esoteric oder Repertoire ausgegraben werden; ein Kann für Sammler, ein Muss für niemanden.

Das tut der Qualität des Albums aber keinen Abbruch. Wer in Syd Barrett vor allem den legendären Pink Floyd-Mitbegründer sieht, der völlig abgespacet ohne Bodenhaftung im Drogenrausch verglüht ist, wird überrascht sein. Synthesizer, Keyboards oder Endlos-Jams sind hier nicht zu finden.
Auch die Tatsache, dass Barrett für den Namen Pink Floyd die Vornamen zweier Blues-Legenden verwendet hat, ist zu keinem Moment zu spüren.

Was wie hier hören, ist so etwas wie ein Puzzelstein, der die Verbindung zwischen Beat-Musik, Sergeant Pepper’s und Bob Dylan herstellt.
Poppige Beat-Refrains werden vor allem von der Gitarre vorangetrieben, bunt ausgeschmückt und sind viel kommerzieller und zugängiger, als alles, was Pink Floyd vor Meddle auf die Beine gestellt haben.

Präsentiert in einem passenden farbenfrohen, etwas surrealem Digi-Pack mit einem Booklet, in dem sich alle Texte finden, verschafft An Introduction to Syd Barrett eine wirkliche Einführung.

Wem die Liner Notes fehlen, der sei auf die soeben erschienene Biographie Shine on you crazy Diamond von Mike Watkinson und Pete Anderson verwiesen.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Pink Floyd - Arnold Layne 2:56
2Pink Floyd - See Emily play 2:54
3Pink Floyd - Apples and Oranges (Stereo Version) 3:08
4Pink Floyd - Matilda Mother (2010 Mix) 3:58
5Pink Floyd - Chapter 24 3:40
6Pink Floyd - Bike 3:27
7Syd Barrett - Terrapin 5:07
8Syd Barrett - Love you 2:29
9Syd Barrett - Dark Globe 2:02
10Syd Barrett - Here I go (2010 Remix) 3:19
11Syd Barrett - Octopus (2010 Mix) 3:56
12Syd Barrett - She took a long cool Look (2010 Mix) 1:48
13Syd Barrett - If it's in you 2:27
14Syd Barrett - Baby Lemonade 4:12
15Syd Barrett - Dominoes (2010 Mix) 4:07
16Syd Barrett - Gigolo Aunt 5:45
17Syd Barrett - Effervescing Elephant 1:54
18Syd Barrett - Bob Dylan Blues 3:11
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger