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Robert Palmer

Drive

Info Musikrichtung: Rock / Blues VÖ: 13.10.2003 (Universal) Gesamtspielzeit: 42:56

Robert Palmer selber war überrascht, als Carl Carlton ihn bat, einen Beitrag für ein Robert Johnson-Album beizusteuern. Da er sich im Genre Blues nicht sonderlich bewandert fühlte. Die Faszination des Ungewohnten packte ihn vollends, als er sich richtig in das Thema hineinkniete, nachdem er das Angebot bekommen hatte den Soundtrack für einen Film zu schreiben, der in den 40er und 50ern in Mississippi und New Orleans spielte. Drive ist das Ergebnis des ansteckenden Virus’, der Palmer bei seinen Recherchen befallen hatte.

Blues und Rock’n’Roll-Klassiker in teilweise recht eigenwilligem Gewand finden sich auf der CD neben „thematisch passenden“ Neukompositionen. Man höre sich nur den schon tausendfach tot genudelten “Hound Dog“ an. Abgebremst und in einen Soundgewand gekleidet, das an Palmers Erfolgsalbum Clues erinnert, kommt der wilde Hund äußerst relaxt und entspannt um die Ecke und man merkt ihm doch bei jedem Schritt an, dass er kein Stück gezähmt wurde.

Das elegante Understatement ist überhaupt charakteristisch für diese Scheibe, die zum Vermächtnis des mittlerweile verstorbenen Musikers geworden ist. Sie erinnert an Filmfiguren, die sich im elegant sportlichen Outfit perfekt in der „besseren“ Gesellschaft bewegen können, bei denen man aber sofort merkt, dass es keine Schlafzimmertiger sind. Hinter dem feinen Zwirn sind die Muskeln gespannt. Der Auftritt des verbindlich parlierenden Beaus verliert durch ein energetisches Flimmern im Hintergrund jede Art von Langweile.

Norbert von Fransecky