Reviews
Theatre of Death - Live at Hammersmith 2009 (DVD)
Info
Musikrichtung:
Hard Rock
VÖ: 29.10.2010 (Universal) Gesamtspielzeit: 92:00 Internet: http://www.alicecooper.com http://www.myspace.com/officialalicecooper |
62 Jahre ist Vincent Damon Furnier a.k.a. Alice Cooper jetzt schon alt. Eigentlich ein Alter, in dem man nicht mehr geschminkt und Babypuppen aufspießend über die Bühnen rennen sollte, da es doch schnell ziemlich affig wirkt. Aber trotzdem, irgendwie hat es der Herr doch geschafft, zu altern und sein Flair beizubehalten. Großartig schminken bräuchte er sich heute natürlich nicht mehr. Sein faltiges und mit Furchen durchzogenes Gesicht alleine würde ja schon ausreichen. Theatre of Death nennt sich das letzte Liveprogramm, des immer noch sehr fleißig tourenden Musikers. Und dieses gibt es jetzt als Konzert-DVD fürs heimische Wohnzimmer. Aufgenommen wurde sie im randvoll gefüllten und bekannten Hammersmith Apollo (oder ehemals Odeon), welches ja schon des Öfteren als Kulisse für Liveaufnahmen diente.
Theatre of Death - Live at Hammersmith 2009 kommt, genauso wie Alice Coopers letzte Liveaufnahme Live at Montreux, wieder als DVD/CD-Kombo. Viel verändert hat sich auch in der Liveshow nicht. Heute ist sie nur wieder ein bisschen bunter. Outfittechnisch gibt sich Alice mal klassisch im Lederdress, mit Schirmmütze im Stechschritt über die Bühne schreitend, im Glitzer-Spiegelanzug, als namenloser Spinnen-Killer oder als kaputter Psycho im Rollstuhl oder Zwangsjacke. Und auch sonst gibt es im 90-minütigen Konzert wieder die volle Palette aus ironischen Geschmacklosigkeiten, die heutzutage natürlich eher zum Schmunzeln, als zum Gruseln anregen - Bühnentode inklusive. Egal ob Erhängen, einen Kopf kürzer durch Guillotine, aufgespießt oder durch eine Injektion mit einer überdimensionalen Giftspritze - ganze vier Mal darf Alice Cooper sein Bühnenleben aushauchen.
Als Soundtrack gibt es einen unterhaltsamen und harmonischen Ritt durch die musikalische Historie Alice Coopers, mit Schwerpunkt auf den (was auch sonst?!) 70er Jahren. Lediglich das unvermeidbare und schwachbrüstig gespielte Poison wirkt mal wieder wie ein Fremdkörper. Ansonsten reiht sich ein Highlight ohne Pause und stellenweise Medley-artig dargeboten an das andere. Dass Alice Cooper heute zwar immer noch zu den charismatischsten, aber nicht wirklich besten Sängern zählt, kann er durch seine Bühnepräsenz gut kaschieren. Das begeisterungsfähige und vielfach kostümierte Publikum frisst ihm regelrecht aus der Hand und macht den Auftritt zu einem noch größeren Vergnügen.
Theatre of Death - Live at Hammersmith 2009 ist zweifelsohne ein Spaß, was nicht nur an der stark aufspielenden Band, den Songs und der netten Show, sondern auch am tadellosen Sound, der hervorragenden Bildqualität und dem angenehmen Schnitt liegt. Wenn man noch keine DVD von Alice Cooper im Schrank stehen hat, kann man getrost hier zuschlagen. Auch sonst dürfte man seinen Spaß daran haben. Nur auf Extras oder sonstige Boni muss man verzichten. In diesem Sinne ist diese Veröffentlichung absolut „oldschool“. Ach ja, am Ende tut es sowieso gut, Alice Cooper mal wieder richtig in seinem Element zu sehen und nicht als Alien-Barkeeper.
Mario Karl
Trackliste
2. Department Of Youth
3. I'm Eighteen
4. Wicked Young Man
5. Ballad Of Dwight Fry
6. Go To Hell
7. Guilty
8. Welcome To My Nightmare
9. Cold Ethyl
10. Poison
11. The Awakening
12. From The Inside
13. Nurse Rozetta
14. Is It My Body
15. Be My Lover
16. Only Women Bleed
17. I Never Cry
18. Black Widow
19. Vengeance Is Mine
20. Devil's Food
21. Dirty Diamonds
22. Billion Dollar Babies
23. Killer
24. I Love The Dead
25. No More Mr. Nice Guy
26. Under My Wheels
27. School's Out (Reprise)
Besetzung
Keri Kelli (Gitarre)
Damon Johnson (Gitarre)
Chuck Garric (Bass)
Jimmie DeGrasso (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |