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Reviews

Kusser, S. (Máté)

Two Serenatas for the Dublin Court


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 29.9.2010

(Hungaroton / KlassikCenter Kassel / CD / DDD / 2010 / Best. Nr. HCD 32633)

Gesamtspielzeit: 67:18

Internet:

Aura Musicale

ZOPFIG

Dass das Sequel gegenüber dem Vorgänger abfällt, ist zumindest für Kinogänger ja kein ungewöhnliches Phänomen. Aber zwischen der herrlichen Einspielung mit Orchesterwerken Johann Sigismund Kussers (vgl. MAS-Review) und dieser Interpretation zweier "Miniopern" durch das Alte Musik-Ensemble Aura Musicale liegen wahrlich Welten. Kusser schrieb diese zwei Serenaden während seiner letzten Lebens- und Schaffensperiode, als er im Dienst des vizeköniglichen Hofes in Dublin stand. Zwar merkt man auch hier noch den starken Einfluss von Kussers großem Vorbild Lully, aber das ganze wird überlagert von einem Bemühen um Anpassung an die englische Musiktradition, so dass vieles auch an Purcell oder Blow gemahnt. Die allegorischen Gedenk- und Huldigungsmusiken sind dabei über weite Strecken eher solide als originell zu nennen. Einige geschickte, überraschende dramatische Effekte finden sich in der Serenata Theatrale die zur Feier des Friedens von Utrecht entstand.

Es hätte also eine Produktion von zumindest einigem Unterhaltungswert werden können. Hätte... Leider agiert, von der zweiten Hälfte der Serenata Theatrale abgesehen, das Orchester so bieder bis plump, als hätte es die historische Aufführungspraxis und ihre Errungenschaften nie gegeben. Alles wird höchst brav und uninspiriert vom Blatt gespielt, ohne Akzentuierungen. Selbst die Continuo-Begleitung in den Secco-Rezitativen wirkt zopfig. Dazu kommt eine Sängerriege, die den an sie gestellten Ansprüchen kaum gerecht wird. Da geht ein ums andere Mal der Atem aus, wird der Ton dünn, der Vortrag gänzlich unrhetorisch. Den negativen Höhepunkt bilden dabei die Auftritte des Sopranisten József Csapó, der teils mehr spricht als singt und dennoch immer leicht neben der Spur liegend so klingt wie einst überlagerte und zu oft gespielte Musikkassetten. Einzig Péter Mészáros, Tenor, gelingt nicht nur eine weitgehend saubere Intonation, sondern auch eine befriedigende Gestaltung der Partie.
In ein zusätzlich ungünstiges Licht wird all dies durch die enge, staubtrockene Akustik der Aufnahme gerückt.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1-19 Serenata a 4 (Zur Gedenkfeier für König William III.) 31:39
20-44 Serenata Theatrale a 5 (Zur Feier aus Anlass des Friedens von Utrecht) 35:39

Besetzung

Susan Hamilton, Mariam Sarkissian, Andrea Csereklyei, József Csapó: Sopran
Mariam Sarkissian, Éva Lax: Mezzosopran
Gábor Kállay, Péter Mészáros: Tenor
Dominik Wörner: Bass

Aura Musicale

Balázs Máté: Ltg.
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger