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Reviews

Mugstar

Lime


Info

Musikrichtung: Psychedelic

VÖ: 28.10.2010

(Important Records)

Gesamtspielzeit: 40:07

Internet:

http://www.mugstar.com

Krautrock ist ein schillernder Begriff - eine Spielart davon sind Alben mit endlosen Soundkulissen, die am liebsten mit elektronischen Klangerzeugern erzeugt werden, wobei ständig experimentiert und jeder neue Ton ausgiebig zelebriert wird, wie ein Diamant, den man in der Hand hält und langsam dreht, um jede Facette zu genießen.
Und so pulsiert es, mäandert es, während sich das zu Hörende nur minimal, Schrittchen für Schrittchen verändert. Neu!, Kraftwerk, Robert Schröder sind Beispiele dafür. Ich muss zugeben, dass ich eigentlich andere Regionen des Krautrocks bevorzuge und in diesem Sub-Genre nur ganz selten mal deutlich „Ja“ sage. Einige frühe Kraftwerk-Klassiker oder Robert Schröders „Harmonic Ascendant“ gehören in diese Kiste. Und jetzt legen Mugstar mit Lime einen neuen Longplayer dort hinein
Offenbar tritt die Band mit großen Plänen an, denn Lime ist schon das zweite Album, das sie in diesem Jahr veröffentlicht. Insgesamt listet die MySpace Seite seit 2003 18(!) Veröffentlichungen auf - Spilts, 7“, Vinylalben, CDs,…

Vier Stücke, die es auf fast exakt 40 Minuten Gesamtspielzeit bringen, langweilen nicht eine Sekunde lang. Mit viel Fingerspitzengefühl bauen Mugstar ihre Longtracks so auf, dass die Veränderungen schnell genug kommen, um spannend zu bleiben ohne dass der fortwährende Gleichklang seine hypnotische Wirkung verliert.

Gleichzeitig gelingt es der Band ihren Auftritt zwischen den Titeln immens zu variieren. Bereits die beiden ersten Stücke, die beide deutlich im Rahmen von Bands wie eben Neu! und Michael Rother stehen, sind kaum zu verwechseln. Während das eröffnende „Sunburnt Impedance Machine“ Mugstar von einer sehr kraftvollen Seite zeigt, ist „Serra“ eine spacig pulsierende Viertelstunde, in deren Universum humorvolle Keyboards wie plötzlich auftauchende Sonnensystem plinkern.
Der „Radar King“ macht verständlich, warum auf der MySpace Seite auch die Stooges und Hawkwind als Einflüsse genannt werden. Massive Drums und sägende Gitarren erwecken erst einmal den Eindruck, als wollten Mugstar ihr Erscheinungsbild hier völlig ändern. Tun sie aber nicht. Sie setzen ihr Hypnose-Konzept, das auf beständige Wiederholung setzt, nur auf einem völlig anderen Energielevel fort, mit einem Space-Rock Jam, der sein Zuhause irgendwo zwischen Hawkwind und den Who hat.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Sunburnt Impedance Machine 7:45
2Serra13:17
3Radar King11:33
4Beyond the Sun 7:30

Besetzung

Steve Ashton (Dr, Perc)
Neil Murphy (Git)
Jason Stoll (B)
Peter Smyth (Git, Keys, Voc)

Gast:
Jonathan Hartley (Klarinette <2>)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger