Reviews

Hubi Meisel

EmOcean

Info Musikrichtung: Progressive Metal VÖ: 26.03.2004 (Lion Music) Gesamtspielzeit: 71:43 Internet: www.hubimeisel.com

König Arthus und seine tapferen Ritter der Tafelrunde, der Herr der Ringe sowie alles Mittelalterliche an sich sind der Inhalt von etwa dreiundneunzigkommafünf Prozent aller Heavy Metal Konzeptalben. Ganz unabhängig davon, ob ein Konzeptalbum gut oder schlecht ist - es ist immerhin schonmal erfreulich, wenn es sich einem etwas unverbrauchteren Thema widmet.

Hubi Meisel wählte die Themen Bermuda/Poseidon/Atlantis, woraus er eine Story entwarf, die zwar in Sachen Handlung und Ausgang sicherlich nicht zu den anspruchsvollsten bzw. spannendsten Vertretern ihrer Zunft gehört, dafür aber ausgiebig recherchiert und mit wissenschaftlichen und historischen Materialien erarbeitet wurde.

Bestimmte Songs hervorzuheben wäre eigentlich unfair, EmOcean sollte eher als fest zusammengefügtes Werk betrachtet werden und nicht als eine Ansammlung von einzelnen Tracks. Entsprechend wenig "hitverdächtiges" ist hier auch zu finden, einzig der Opener "Lost in the Waters of Sargasso" lädt zur Repeat-Taste ein. Ansonsten regiert hier anstrengender Progressive Metal, der zwar in den ersten Durchläufen kaum zündet, dafür aber auch beim fünfzigsten noch fackelt. Neben dem Gesang dominiert auch das Keyboard (bedient von Vivien Lalu) in seinen unterschiedlichsten Formen sehr stark, die Gitarre dagegen ist zwar allgegenwärtig, fällt so richtig aber nur in den - übrigens nie zu langen - Soli und manchen der rockigeren Refrains ("Azro Nautival", "Underwater Fears"...) auf. Also kein Album für den Durchschnitts-Banger, zudem die Geduld des Höhrers mitunter - etwa im hervorragenden, aber immerhin 13minütigen Opus "The Souls of Atlantis" - reichlich auf die Probe gestellt wird.

Reinhören sollte man auf jeden Fall erstmal, denn Hubi Meisels hohe Stimme ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Möglich ist das auf seiner umfangreichen Homepage mit der einleuchtenden Adresse www.hubimeisel.com.

Hendrik Stahl