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Friedrich Frieden

Der Frieden geht um

Info Musikrichtung: Liedermacher VÖ: 09.2010 (Eigenproduktion) Gesamtspielzeit: 44:16 Internet: http://www.friedrichfrieden.de

Ich muss gestehen, dass mich die zweite CD-Veröffentlichung des Liedermachers Friedrich Frieden (welch ein Name) ziemlich ratlos macht. Der Frieden geht um - ist das nun als Drohung gemeint oder steckt hier doch mehr dahinter?

Nun, musikalisch ist das alles gar nicht so schlecht gemacht und vor allem die Solo-E-Gitarre (klanglich mit einem Mike Oldfield Flair) kann einige schöne Melodien beisteuern. Der Sound besitzt ein besseres Demo-Niveau, wie man das aus Eigenproduktionen frühere Zeit kennt. Aber auch damit kann ich noch gut leben. Die Texte sind sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss und Zeilen wie „Westwärts hinterm Horizont wo die Sonne rot und blond wo das Nichts ins Alles fällt und sich keiner so verstellt als ob es was zu wissen gäbe was man selber nicht verstehe da will ich sein da will ich hin“ sind Lyrik, die sich mir nicht erschließt. Aber auch damit kann ich noch klarkommen.
Wenn dann aber der ‚Nicht-Gesang‘ einsetzt - und die Lieder sind davon geprägt - dann frage ich mich schon, ob das nicht doch einfach Satire ist. Von Melodiefluss keine Spur, Texte, die auf Teufel komm raus in einen Takt gepackt werden ohne sich irgendwie um einen Sprachverlauf zu kümmern und Melodien, die als solche nicht erkennbar sind. Man könnte es auch als eintönigen Sprechgesang bezeichnen.

Meine Ratlosigkeit wird auch nach mehrmaligem Hören von Der Frieden geht um nicht geringer. Eine große Hörerschaft wird Friedrich Frieden so nicht gewinnen können.

Ingo Andruschkewitsch