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Anna F.

…for real

Info Musikrichtung: Pop / AOR VÖ: 08.10.2010 (Moerder Music / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 39:33 Internet: http://www.myspace.com/annaf6 http://www.annaf.com http://twitter.com/annafmusic http://www.facebook.com/pages/anna-f/6519954730?ref=ts

Anna F., die 25-jährige Sängerin aus unserem Nachbarstaat gilt momentan als Phänomen der schönen neuen Medienwelt. Ohne irgendwelche Promotion wurde Ihr Video “erstes Mal“ im Internet in kürzester Zeit 250.000 Mal abgerufen. Dies führte zu Andrang bei Ihren Konzerten und letztendlich zu hohen Chartplatzierungen und sogar einer Auszeichnung mit einer Goldenen Schallplatte ihrer ersten Singles.
Das dies nicht immer ein Kriterium für wirklich qualitativ hochwertige Musik ist, weiß man leider auch.
Jedoch heißt es bei Anna F. Entwarnung zu geben. …for Real bietet 12 sehr gut produzierte und ausgewogene gitarrenbetonte Popstücke. Das eröffnende “Time stood still“ ist ein einfaches AOR Stück welches im Refrain deutliche nähen zu Boston oder Forigner erkennen lässt. “Most of All“ hat dann mit seinen Slidegitarren Countryanklänge. Ein schmissiger, feiner aber auch einfacher Song. Und so arbeitet sich Anna F. mit Ihrer Band durch den Mainstream Pop und Rock. Es kommen Streicher, Piano und auch mal Keyboards zum Einsatz. Alles ist eher sanft produziert, somit fehlen den Songs die Ecken und Kanten und tun wirklich niemandem weh.
Anna F.´s stimme liegt irgendwo zwischen Tori Amos und Heather Nova.
Die dramatischeren Stücke wie das dunkel angelegte “The Ghost is gone“, welches im Refrain unter Einsatz eines tiefen Basses und Streichern explodiert liegen Ihr am besten.

Insgesamt ist ….for real eine angenehme Produktion mit guten Songs. Wie bereits oben geschrieben fehlen den songs jedoch die Kontraste, die Ecken und Kanten und so bleiben die Songs auch nicht so stark im Ohr hängen. Für eine moderne Pop / Rock Produktion liegt dieses Album sicherlich im gehobenen Niveau und hebt sich wohltuend vom allgemeinem Popmüll ab, zum Überflieger reicht es jedoch noch nicht, dafür fehlen tatsächlich die Kracher. Bedenkt man jedoch, das es sich um das Debüt handelt und Anna F. sich sicher noch entwickeln wird, liegt hier noch einiges Potential vor.

Mainstreamfans sollten hier auf jeden Fall mal zugreifen.

Wolfgang Kabsch