····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Sammy Kershaw

Better Than I Used To Be


Info

Musikrichtung: New Country / Pure Country

VÖ: 27.08.2010

(AGR Television Records)

Gesamtspielzeit: 37:07

Internet:

http://www.sammykershaw.com
http://www.agr-music.com

Mit Sammy Kershaw meldet sich einer der „alten“ Haudegen mit einem brandneuen Studioalbum zurück. Anfang der 90er Jahre startete er mit seiner Karriere voll durch und wurde zu einer der prägenden Figuren der schnell wachsenden New Country Szene. Nun steht er mit seiner Produktion Better than I used to be neu in den Startlöchern und man darf sehr gespannt sein, was uns diese musikalisch zu bieten hat.

Im Einzelnen:

Der Opener "That Train" setzt gleich eine erste viel versprechende Marke und sorgt mit seiner Dynamik und Energie für einen schwungvollen Einstieg, der Lust macht auf mehr. Von erdigen Harmonika-Klängen und temperamentvollen Fiddle-Passagen durchzogen, geht der Song richtig in die Beine und bringt jede Menge gute Laune rüber. Und die vertraute, markante Stimme von Sammy spielt natürlich eine wesentliche Rolle dabei, dass sich gleich vom ersten Moment an viel Hörfreude breit macht.

Eine Paraderolle für Sammy Kershaw sind nach wie vor auch die gefühlvollen Balladen, die auf der neuen Produktion ebenfalls nicht fehlen dürfen. Der Titelsong "Better than I used to be" gehört in diese Kategorie und bringt die große Klasse Kershaws eindrucksvoll zur Geltung. Sein emotionsgeladener Gesang prägt diese prächtige Pure Country Ballade mit ihrer herrlichen Steel Guitar Untermalung.

Um es bereits jetzt vorweg zu nehmen, Sammy Kershaw legt mit seiner neuen CD ein ganz starkes Werk vor, das an seine besten Alben wie etwa „Politics, religion and her“ nahtlos anknüpft. Es ist bei weitem nicht der Versuch, verkrampft einen Abklatsch eines alten Erfolgsschemas zu fabrizieren, wie man es bei anderen Künstlern oftmals schon beobachten konnte. Ganz im Gegenteil. Sammy konzentriert sich auf seine Stärken, wirkt noch gereifter und kommt durch und durch sehr authentisch rüber. Er verzichtet darauf, sich kommerziellen Zwängen zu unterwerfen und präsentiert wunderbar unverkrampfte, traditionell geprägte und frisch klingende Country Musik.

Der Song "Saltwater Cowboy", den man auch schon einmal in einer Version von Tracy Byrd hören konnte, ist ein gutes Beispiel für diese Spielfreude und den Spaß, den er mit diesen Songs ungekünstelt rüber bringt.

Mit der traumhaften Ballade "The snow white rows of Arlington" wartet ein weiteres Highlight auf den Zuhörer. Der sehr ruhige, weich melodische Song geht runter wie Öl und überzeugt auf ganzer Linie. Mit dem gefühlvollen Titel "Like I wasn't even there" gelingt es Sammy dann, sogar noch einen oben drauf zu setzen und er präsentiert hier eine seiner schönsten Pure Country-Balladen, die voll unter die Haut geht.

Aber auch die temperamentvollen Stücke kommen nicht zu kurz, wie etwa der dynamische Pure Country-Knüller "I ain't fallin' for that" beweist. Der starke Titel kommt in bester Manier der lebenden Countrylegende George Jones rüber, an die Sammy Kershaw stimmlich ja immer etwas erinnert, was gerade in diesem sehr hörenswerten Song sehr deutlich zum Vorschein kommt.

Glanzpunkte findet man auf diesem Album wirklich jede Menge. So bringt die Neuauflage von "The Cover of the Rolling Stone", ein hervorragendes Duett mit Jamey Johnson, eine große Portion Spaß und gute Laune und setzt sich als unwiderstehlicher Ohrwurm im Gedächtnis fest.

Der knackige Midtempo-Titel "I see red" überzeugt mit feiner Melodie und herrlichem New Country-Arrangement, das von sehr schönen Steel Guitar- und Fiddle-Klängen geprägt ist, bevor zum Ende mit "Takin' the long way home" ein ruhiger, zeitlos schöner Pure Country Song ein absolut starkes Album krönt.

Fazit:

Vier Jahre hat es gedauert, bis Sammy Kershaw seine Fans nun endlich mit einem neuen Album verwöhnt. Aber wenn man sich das Ergebnis dieser Produktion anhört, hat sich das lange Warten absolut gelohnt. Better than I used to be präsentiert einen Sammy Kershaw in Höchstform, der mit diesem Album eines der Besten seiner bisherigen Karriere vorlegt.

Dass er bei der Songauswahl immer viel Wert darauf legt, dass die Titel musikalisch wie auch inhaltlich genau zu ihm passen, macht sich sehr positiv bemerkbar. Sammy Kershaw kommt sehr ehrlich und ungekünstelt rüber und lässt sich musikalisch nicht durch kommerzielle Zwänge von seinem persönlichen Stil abbringen. So hört man auf diesem Album Country Musik, die den Begriff „Country“ auch wirklich verdient. Keine Spur von poppigem, plattem Mainstream-Gedudel, traditionelle Instrumente wie Steel Guitar und Fiddle spielen immer eine wichtige Rolle und werden nicht etwa in den Background verdrängt.
Traditional New Country bis hin zu feinem Pure Country, in diesem Feld bewegt sich Sammy mit absoluter Treffsicherheit, einwandfreie Arrangements und herrliche Melodien sorgen für jede Menge Hörspaß. Durchweg starke Songs, die sich auch nachhaltig im Gedächtnis festsetzen. Eine großartige CD, die man gerne immer wieder von vorne hört und die das Prädikat „Sehr empfehlenswert“ absolut verdient.

Gerald Halbig



Trackliste

1That Train2:40
2Better Than I Used To Be3:20
3Saltwater Cowboy3:51
4Everybody Wants My Girl3:21
5Through The Eyes Of A Women2:45
6The Snow White Rows Of Arlington4:17
7I Ain't Fallin' For That3:01
8Like I Wasn't Even There3:18
9The Cover Of The Rolling Stone3:06
10I See Red3:23
11Takin' The Long Way Home4:05
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger