Reviews
Tomorrow is alright
Info
Musikrichtung:
West Coast Pop/Rock, Singer/Songwriter
VÖ: 24.09.2010 (Fat Possum Records/Soulfood) Gesamtspielzeit: 35:10 Internet: http://www.myspace.com/sonnythesunset http://www.sonnysmith.com |
Was hier so klingt, als würde diese Platte bereits seit den späten 60ern verstaubend auf Papas Dachboden liegen, ist tatsächlich brandneu. Aber zumindest wurde das, was Sonny Smith und seine Kumpels a.k.a. Sonny and The Sunsets in Form des Albums Tomorrow is alright präsentieren, auf einem alten 1970er Band-Aufnahmegerät aufgezeichnet.
Was man hier bekommt, ist alter Westcoast-Singer/Songwriter-Pop, den ein sanfter Hauch von Hippietum umweht, der gleichsam an die Beach Boys wie an die Everly Brothers erinnert und auch ein bisschen Doo Wop mitbringt. Das Ganze klingt so schön unschuldig und dann doch wieder so kaputt. Denn dass einem hier ein dezentes THC-Düftchen um die Nase zieht, wenn Sonny seine schrägen und humorigen Geschichten zum Besten gibt, darf nicht verschwiegen werden. Dabei klingen Sonny and The Sunsets ganz so, als wenn man sich mit seinem spärlich vorhandenen spielerischen und gesanglichen Talent arrangiert hätte. Tolle Stimme oder grandioses musikalisches Talent? Ach, vergiss es mein Freund, solang ein paar lässige Songs dabei rauskommen!
Das könnte das Motto bei diesem Album gewesen sein. Und das macht es wahrscheinlich so verdammt charmant, wenn das Kollektiv beschwingt auf der akustischen Gitarre schrammelt, hier und dort ein wenig auf dem Piano klimpert und dazu wenig spektakuläre Strophen und eingängige Refrains, sowie Lala-Chöre trällert. Das macht schon irgendwie Spaß. Da pfeift man gerne mit und schnippt mit den Fingern, wenn das witzige „Planet of women“, das nach Country-Verarsche klingende „Stranded“, das entspannte „Too young to burn“ oder das balladeske „Strange love“ aus den Boxen scheppern. Die ganze Zeit kann man das aber auch nicht genießen. Dazu wird die kauzige Beschaulichkeit auf Dauer fast ein wenig zu anstrengend. Aber was soll's. Eine lustige und liebevoll eingespielte Platte für zwischendurch, die sämtliche graue Wolken am Himmel vertreibt!
Mario Karl
Trackliste
1 | Too young to burn | 3:19 |
2 | Death cream | 2:54 |
3 | Strange love | 3:09 |
4 | Planet of woman | 3:22 |
5 | The houris | 3:20 |
6 | Stranded | 3:38 |
7 | Bad vibes & evil thoughts | 2:42 |
8 | Chapters | 2:34 |
9 | Love among social animals | 3:40 |
10 | Lovin’ on an older girl | 6:32 |
Besetzung
Tahlia Harbour
Kelley Stoltz
Ryan Browne
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |