Reviews
Apollon Records - neue VÖ
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Apollon Records: „Music to kill your Pain“
Die überwiegend in Holland arbeitenden Apollon Records (ausweislich der Homepage leider kein ganz auskunftsfreudiger Haufen) haben mir einen ganzen Stapel mit Promos gerade veröffentlichter Alben zukommen lassen - mögen die Spiele also beginnen!
Den Anfang machen Andem, eine russische und russisch singende Powermetalband mit ihrem zweiten Album Doch´ Lunnogo Sveta (Moonlight Daughter). Symphonischer, keyboardlastiger Powermetal mit männlich-weiblichem Duett, weitgehend in gewohnten Bahnen, jedoch mit gelegentlich Ausflügen ins Eigenständige, die aufhorchen lassen, wie die beiden Songs “Polnochniy Gost“ (Midnight Guest) und “Pravedniki Sveta“ (Righteous Men of Light). In jedem Fall anhörenswert, vor allem für Fans dieses Genres (www.myspace.com/andemmetal).
An Powermetal amerikanischer Machart (etwa die alten Iced Earth) könnte der geneigte Hörer beim neuen Werk der bereits seit 18 Jahren zu Werke gehenden Griechen von Wolfcry denken, das auf den Namen Glorious getauft wurde. Dass griechischer Metal fast überwiegend etwas traditioneller ausfällt ist nun nichts Neues, und wer auch immer auf diese diversen Spielarten älteren Powermetals abfährt dürfte sich bei der Band heimisch fühlen - schade nur, dass unter dieser Traditionalität zwar Können und Spielfreude, aber kaum eigene Ideen stecken (www.myspace.com/wolfcryband).
Es folgt die deutsche Thrash-/HC-Combo Angels and Enemies mit dem Debut (man beachte die fehlenden Vokale!) Gttkmplx. Eine junge Band, die sich auf ihrer Homepage selbstbewußt gibt - und dazu auch alles Recht der Welt hat. Angels and Enemies vereint auf dem ersten full lenght-Silberling Thrash, Core, Death- und Powermetalelemente (dies vor allem in den Soli). Heraus kommt eine ganze Menge Druck, der Fans der genannten Genres aber trotzdem einiges an Toleranz abverlangen wird... denn was für die einen "Göteborg Metal mit Metalcore" ist ist für die anderen "nur Metalcore" und für wieder andere "Melodic Death"! Mich nervt das Gekreische von "Sänger" Marc auf Dauer, ansonsten aber astreines Album! (www.myspace.com/angelsandenemies)
Ebenfalls aus Deutschland, aus dem schönen Leipzig stammen Arranged Chaos, doch reicht ihr ebenfalls dem Metalcore zuzuordnendes Album As Time goes by... keineswegs an die Klasse oben genannter Angels and Enemies heran, zu sehr dominieren hier die ausgelutschten Stilelemente Mid- und Uptempo-Parts sowie Breakdowns, Dass die Band das ganze mit starkem grindigen Einschlag präsentiert macht die Sache nicht besser. Technisch gut, Härte paßt ebenfalls - aber leider langweilig... (www.mxspace.com/arrangedchaos).
Ein Black Metal Schmankerl präsentieren Apollon-Records hingegen mit den Niederländern Mondvolland und ihrem Album d´Olde Roop. Häufig unter "Pagan" oder Folk" eingeordnet spielt die Band aber doch vielmehr einen sehr traditionellen und räudigen Black Metal mit folkloristischen Elementen wie Flöten und Geigen. Nicht nur das Cover erinnert an Burzums Filosofem, Mondvolland dürfen sich auch ansonsten (hoffentlich nur!) musikalisch in diese Ecke rücken lassen - schönes und verheißungsvolles Debut (www.mondvolland.com). Aus dem guten alten Norwegen dagegen stammen Byfrost. Ihr Debut Black Earth ist nicht nur in seiner derben und rohen Produktion eine Reminiszenz an thrashige Bands wie etwa Venom, aber auch an die frühen Immortal, ohne allerdings aus diesem Schema F wirklich auszubrechen - schade (www.myspace.com/byfrostmetal).
Licht und Schatten, aber zum Glück finden sich im neuen Programm der holländischen Apollon Records doch nicht nur schmerzbereitende, sondern vor allem eine ganze Reihe junger und talentierter Bands, von denen man nur hoffen kann, dass das aktuelle Album nur der Auftakt ihrer musikalischen Karriere ist!
Andreas Matena
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