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Supernal Endgame

Touch the Sky; Volume 1

Info Musikrichtung: AOR / Prog VÖ: 30.03.2010 (ProgRock / H’Art) Gesamtspielzeit: 78:41 Internet: http://www.myspace.com/supernalendgame

AOR zielt auf den Mainstream, will den Hörer nicht überfordern und bietet daher dem Musikfreund, der mit dem Einschalten des Radios den Kopf nicht abschaltet, einfach zu wenig Nahrung. Auf der anderen Seite Prog, ein elitäres Rumgefrickel, das musikalische Kompositionen mit der Nachvollziehbarkeit mathematischer Formeln im unkontinuierlichen multidimensionalen Raum verbindet. (Okay, ich weiß auch nicht, ob es so was gibt, aber ich denke Ihr wisst, was gemeint ist.)
Wer diese Vorurteile, die eine Vereinbarkeit beider Genres als Quadratur des Kreises (mindestens!) erscheinen lässt, für berechtigt hält, sollte es mal mit dem Supernal Endgame versuchen.

Nach einem instrumentalen Intro, das etwas an Spandau Ballets „Through the Barricades“ erinnert, kommt einer von nur zwei wirklichen Longtracks auf dem bis an die Kapazitätsgrenze gefüllten Longplayer - und zwar der bessere. Während das elegische „Grail“ im Laufe der Zeit langweilt, begeistert das sehr positiv gestimmte hymnische „Stil believe“ von Anfang bis zum Ende mit melodischem Prog. „Psalm 51“ rüstet instrumental ab - ein leichter akustischer Song, mit viel Gitarre und Flöte, aber durchaus rhythmisch. Das folgende „Disclosure“ bleibt luftig und verspielt, setzt mit seiner Riffbetonung aber wieder mehr auf Power.
Das Gott lobende „Fall to my Knees” ist eines der Paradebeispiele für die gelungene Verknüpfung von AOR und Prog - und das mit toller Power im rechten Haken.
Letztlich geht es so weiter. Am Ende werden deutlicher als bisher Klassiker zitiert. So erinnern die Streicher von „You reached down” an ruhige Kansas, „Perfect Grace“ könnte ein Versuch der Eagles sein, sich in progressivere Bereiche vorzuwagen und der zweite Teil der „Everlasting Fanfare“ schmückt sich mit floydigen Gitarren.

Touch the Sky; Volume 1 ist der erste Teil eines zweiteiligen Tributs, mit dem „dem Göttlichen“ gedient werden soll. John Eargle wählt diese offene Formulierung bewusst, da es ihm zwar ein Anliegen ist seinem Glauben den Tribut zu erweisen, er aber gleichzeitig eine offene Einladung an alle aussprechen möchte, die diesen Glauben nicht teilen, oder sich seiner unsicher sind. „Genießt die Musik dann einfach um ihrer selbst willen,“ so Eargle im Vorwort des CD-Booklets.

Norbert von Fransecky