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Iron Maiden

The final Frontier

Info Musikrichtung: Heavy Metal VÖ: 13.08.2010 (EMI) Gesamtspielzeit: 76:39 Internet: http://www.ironmaiden.com

Die Rolling Stones des Heavy Metal legen ein neues Album vor. Das ist, als würden Könige Hof halten. Und die kritischen Köpfe fragen sich: Trägt der König wirklich neue Kleider, oder verlässt er sich darauf, dass das beeindruckte Volk schon welche sehen wird (will).

The final Frontier liegt irgendwo dazwischen. Nackt stehen Iron Maiden nun wirklich nicht da. (Das überlassen sie der „Konkurrenz“ von Judas Priest; Red.) The final Frontier ist solide Handwerksarbeit, die in den besten Momenten tatsächlich an die großen Alben der 80er Jahre anknüpfen kann.
Da sei der Kracher „El Dorado“ erwähnt, der im Zentrum mit einem herrlichen Gitarrensolo glänzt. Und auch das kraftvolle „The Alchemist“ sowie „The Tailsman“.
Das Album beschließt einer der ruhigsten Songs. „When the Wind blows“ ist eine wunderschön atmosphärische Nummer, die nur selten die Muskeln spielen lässt. In Interviews zu dem neuen Album haben die Jungfrauen gerne einmal auf ihre gewachsene Progressivität hingewiesen. „When the Wind blows“ löst dieses Versprechen noch am ehesten ein und rechtfertigt damit auch seine Länge. Andere Stücke des Albums lassen eher den Wunsch wach werden, dass Maiden etwas schneller zur Sache kämen, da die Ideen dann doch etwas dünn verteilt sind.

Ob man Dickinsons Stimme eher als ausdrucksvoll, oder (über)anstrengt empfindet, ist wahrscheinlich Geschmacksache. Dass der Sound des ganzen Albums (für eine Band dieser Güteklasse) aber etwas dumpf wirkt, scheint mir nach mehrfachem Wechsel der abspielenden Anlage eher Fakt zu sein.

Insgesamt ist The final Frontier sicher kein Grund vor Freude Purzelbäme zu schlagen. Aber Maiden realisieren so viel von ihrem Potenzial, dass wohl kein Fan von dem Album enttäuscht sein wird.

Norbert von Fransecky