Reviews

Kongo Joe Orchestra

No 1s

Info Musikrichtung: Cover Reggae VÖ: 20.08.2010 (Soulfire ) Gesamtspielzeit: 32:27

Der CD Titel No 1s besagt nichts anderes, als dass hier Musiktitel verarbeitet werden, die einmal auf dem Platz 1 einer Hitparade gestanden haben. Hier erklingen sie, wie das Erscheinen bei Soulfire ja schon vermuten lässt, im Reggae-Gewand.

Die äußere Erscheinung ist etwas überraschend. 11 Titel stehen auf dem Cover und sind unter dem Tray des Digi-Packs auch mit Autoren-Angaben verzeichnet. Vier davon sind aber durchgestrichen und erscheinen auch nicht auf der CD. Verweigerte Freigaben der Rechte-Inhaber? Dafür gibt es „Fever“ gleich zwei Mal.

Sämtliche Cover sind gelungen und lediglich „Nah Neh Nah“ fällt gegenüber dem Original ab, da Nina Alverdes mit der Stimme von Vaya con Dios-Sängerin Dani Klein nicht mithalten kann und die Kopie so nah am Original liegt, dass sie wenig eigenes mit sich bringt.
Auch die Klasse von Gloria Gaynors Hymne „I will survive“ verliert in der etwas eindimensionalen Reggae Version ein wenig.
Gut hörbar sind beide Stücke dennoch.

„Kung Fu Fighting“ kommt mit weiblicher Stimme wesentlich relaxter rüber, als das Original ohne dessen packende Rhythmik zu verlieren. Sehr schön sind die soulig laszive Version von „Fever“ und das mit Trompete versehene „Life is live“.
„Funky Town“ kommt subtiler. Der Disco-Rhythmus Hammer wird in Reggae-Sounds aufgelöst. Ein Trompeten-Solo wird eingebaut. Und der in die Beine gehende Grundtakt bleibt voll erhalten.
Stück Nummer 3 ist wohl der mir im Original unbekannte „Ketchup Song“, in den das Kongo Loe Orchestra offenbar den Refrain von „Rapper's Delight“ eingebaut hat, denn die entsprechenden Textzeilen kann ich in den Text-Files zum „Ketchup Song“ nicht finden.

No 1s ist ein ausgesprochenes Hörvergnügen, das die kurze Spielzeit äußerst bedauerlich macht. Ich hoffe sie ist bei der Preisgestaltung berücksichtigt.
Dann wäre das einzige Argument für Kaufzurückhaltung beseitigt.

Norbert von Fransecky