Reviews
Warp Riders
Info
Musikrichtung:
Heavy Metal/Rock
VÖ: 20.08.2010 (Kemado Records) Gesamtspielzeit: 48:16 Internet: http://www.swordofdoom.com http://www.myspace.com/thesword |
Eigentlich hatten die Texaner The Sword das große Los gezogen, als sie Metallica als Vorband auf ihrer Death magnetic-Tour begleiten durften. Aber irgendwie ist danach nicht allzu viel passiert. Ihre ersten beiden Alben Age of winters und Gods of the earth sind trotzdem zwei feine Alben, die musikalisch den Bogen von den 70ern mit Black Sabbath über die 80er und die Fantastic Four aus der Bay Area bis zur Neuzeit mit einer starken Sludge- und Stoner-Kante spannen. Als dritter Streich kommt jetzt Warp riders, das erst mal mit einem komplett neuen Konzept erstaunt. Neuerdings steht Science Fiction auf dem Programm. Und auch klanglich nahm man eine Neujustierung vor. Man tönt zwar immer noch nach The Sword, aber doch ein Stück anders.
Wo sich vormals nicht selten zähe Doom-Parts ausbreiteten, weichen diese nun einem sehr starken und coolen Rock-Vibe. Man darf sich nicht wundern, dass neben den fast schon typischen Sabbath-Anklängen des Titeltracks auch mal kurz ZZ Top beim lässigen „Lawless hands“ hinter der Ecke hervorlugen. Mit „Night city“ warten The Sword zudem noch mit einem sehr melodischen und ziemlich untypischen Hardrocksong auf. Dagegen sind das eingängige „Tres brujas“ und „Arrows in the dark“ noch relativ typisch. Vor allem ist letzteres auch leider nicht so griffig wie die vorher genannten. Das ist auch ein wenig das Problem der Band. Sie schafft es nicht durchgängig ihr vorhandenes Potenzial in ständig mitreißende Songs zu kanalisieren. Dafür tobt man sich umso mehr an den Gitarren aus, auch wenn die Riffs ein wenig origineller sein könnten. So liefert man sich zum Beispiel beim zweiten Teil des düsteren „Chronomancer“-Duos und den beiden zackigen Instrumentals „Acheron/Unearthing the orb“ und „Astraea's dream“ Duelle an den Sechssaitigen.
Diese und das Gesamtkonzept erinnern mich persönlich an die kauzigen Undergroundhelden Slough Feg und speziell deren Album Traveller. Auch hier treffen Science Fiction und Retrosounds aufeinander. Nur klingen diese etwas origineller und losgelöster als The Sword. Wohingegen sie ruppiger wirken. Auf Klänge der Vergangenheit beziehen sich dabei beide. Wobei The Sword im Sog der vielen anderen derzeitigen Neo-Traditonalisten und Classic Metal-Fetischisten aus Übersee natürlich viel mehr Aufmerksamkeit erregen. Aber das ist schon in Ordnung. Denn Spaß macht die Band - auch wenn hier schon noch ein Stück Luft nach oben ist.
Mario Karl
Trackliste
1 | Acheron/Unearthing The Orb | 3:43 |
2 | Tres Brujas | 4:09 |
3 | Arrows in the Dark | 4:30 |
4 | The Chronomancer I/Hubris | 7:35 |
5 | Lawless Lands | 5:09 |
6 | Astraea's Dream | 3:23 |
7 | The Warp Riders | 3:57 |
8 | Night City | 3:50 |
9 | The Chronomancer II/Nemesis | 5:49 |
10 | (The Night the Sky Cried) Tears of Fire | 6:11 |
Besetzung
Kyle Shutt (Guitar)
Bryan Richie (Bass)
Trivett Wingo (Drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |