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Reviews

Lissie

Catching A Tiger


Info

Musikrichtung: amerikanischer Poprock

VÖ: 23.07.2010

(Sony Music)

Gesamtspielzeit: 47:08

Internet:

http://www.lissie-music.de

Das Wichtigste über Lissie im Schnelldurchlauf vorab: Ihre erste EP-Veröffentlichungen wurden von Band Of Horses-Bassist Bill Reynolds produziert und erschienen 2009 beim angesagten "Fat Possum"-Label. Ihr gerade erschienenes Debütalbum Catching A Tiger entstand in Nashville unter der Regie von Grammy-Preisträger Jacquire King, der in den vergangenen Jahren u.a. mit und für die Kings Of Leon, Norah Jones, Billy Talent und Modest Mouse gearbeitet hatte. Die US- und UK-Presse vergleicht die Musik der jungen Sängerin und Songwriterin aus Illinois mit Stevie Nicks, Chrissie Hynde, Neko Case und den Shangri-Las und kürte sie zur neuen, großen Stimme des Americana-Genres. Ganz besondere Euphorie entfachen allerdings ihre sensationellen Live-Auftritte, wie zuletzt beim SXSW-Festival. Jüngst war sie zusammen mit The Low Anthem auf US-Tour, in Kürze stehen einige Konzerte in Großbritannien auf dem Programm, ebenso bei "Rock im Park" und "Rock am Ring"...

So weit in Kürze die Presse zu Lissie und ihren Songs aus einem Rock-Pop-Singer-Songerwirter-Mix. Letzteres Element dominiert vor allem die das Album beschließenden Songs "Oh Mississippi", eine Hymne aus Piano und Stimme, vorher mit "Look away" ein Song, der ebenfalls sehr deutlich in der Liedermachertradition steht. Der Opener "Record Collector" hingegen erinnert an akustische Songs von Avril Lavigne, klingt aber wesentlich komplexer und reifer. Der Song beginnt - wie die meisten folgenden - recht melodisch und steigert sich zum Ende hin in ein furioses Finale aus Instrumentierung und Stimme.
"When I'm alone" ist dagegen eindeutig kommerzieller und gefälliger ausgerichtet, und ein wenig fühlt man sich in Stücke auf dem letzten Amanda Jenssen-Album hineinversetzt. Rhythmisch, leicht rockig und mit einem leichten sentimentalen touch versehen - netter Song. "In Sleep" schließt sich nahtlos ein, klingt zu Beginn wie american folk, wird aber ein Stückchen rockiger und steigert sich sogar in ein E-Gitarren-Schlußsolo. "Bully" fährt das Tempo etwas herunter, und "Little Lovin" scheint das fortzusetzen - aber Vorsicht: Zur Mitte bricht der Songs dann radikal durch Giatrre und einen Klatschrhythmus und einen fast aggressiven Gesang von Lissie.
Mit der nach späten Sixties und Flower Power klingenden Komposition "Stranger" kann ich persönlich wenig anfangen, dafür klingt sie zu wenig originell; die straighten Jewel/Melissa Etheridge-Songs "Loosen the Knot" und "Cuckoo" versöhnen aber. Dann wieder Ratlosigkeit angesichts "Worried about" - vielleicht Rainbirds? zu tun), einige teilweise in "Lissie's House" und in "Bill's House", scheint also auch ein wenig im privaten Umfeld entstanden zu sein.

Insgesamt ist Catching a Tiger ein anspruchsvolles und wenig vordergründig kommerzielles Album geworden mit vielen Einflüssen, aber eigentlich immer auf der Basis klassischer amerikanischer (rockiger) Folkmusik. Die Songs sind schillernd und vielschichtig, und nicht immer wird man schon bei den ersten Klängen die Richtung erkennen, in die Lissie ihn lenken wird - sorgfältig hören ist die Devise!



Andreas Matena

Trackliste

1Record Collector3:43
2When I'm alone3:40
3In Sleep4:57
4Bully3:43
5Little Lovin'4:29
6Stranger3:08
7Loosen the Knot3:30
8Cuckoo3:36
9Everywhere I go4:07
10Worried about4:25
11Look away4:28
12Oh Mississippi3:22
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger