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Reviews

Ballaké Sissoko & Vincent Segal

Chamber Music


Info

Musikrichtung: "afrikanische Kammermusik"

VÖ: 27.08.2010

(Universal France/Alive)

Gesamtspielzeit: 54:52

Internet:

http://www.myspace.com/ballakesissoko

"The Guardian online" bezeichnete Ballake Sissoko angesichts seines neuen Albums als "the second best (and second best-known) kora player in both Mali and the world", ja sogar als "master musician". Auf jenem neuen Album mit dem sicherlich Irritationen auslösenden Titel Chamber Music ließ er sich von den französischen Cellisten Vincent Segal gleichberechtigt begleiten.

Chamber Music braucht seine Zeit, um als Gesamtkunstwerk im Ohr des Hörenden anzukommen. Neben der europäischen Tradition der klassischen Kammermusik wird man auch die unverkennbar arabischen Einflüsse sofort und ohne weiteres heraushören können, neben dem eröffnenden "Chamber Music" vor allem in den Titeln "Histoire de Molly", "Halinkata djoubé" und "Future", die auch ansonsten sehr ruhig daherkommen, untergründig aber den beherrschenden Kontrast von vertraut erscheinenden Instrumenten und fremden Melodien in sich tragen.
Mit "Oscarine" hält der Rhythmus Einzug in Chamber Musci und legt eine fast unerträglich werdende Spannung in diese Komposition hinein, als gehörten die Töne nur zum Auftakt eines gewaltigen Ausbruchs, der auch gelegentlich in den sich steigernden Saiteninstrumenten etwas Luft verschafft - aber doch ausbleibt: Für mich die aufregendste Komposition des Albums, da "Houdesti" zwar nach demselben Schema arbeitet, doch statt des Rhythmusinstruments nur gelegentlich auf ein ins Disharmonische rutschendes Xylphon und Cello setzt, ansonsten reichlich meditativ wirkt. Und jenes "meditative" bleibt im Folgenden die zweite Konstante, so etwa bei "Wo yé n´gnougobine", das die Grenze zur Jazz-Improvisation fast verschwinden läßt, vor allem aber beim einzigen Stück, das Gesangselemente integriert("Regret-à Kader Barry"). Aus dem Gesamtrahmen fällt aber vor allem die Chamber Music abschließende Komposition "Mako mady", die für mich auf die unplugged-Version einer amrikanischen Filmmusik hinausläuft.

Insgesamt aber ist Chamber Music ein aufregendes und vielschichtiges Album geworden, das zwar für Liebhaber sowohl afrikanischen wie auch europäischer Kammermusik mehr als ungewöhnlich klingen dürfte - das sich aber zumeist unendlich lohnt!



Andreas Matena

Trackliste

1Chamber Music5:31
2Oscarine5:41
3Houdesti8:52
4Wo yé n´gnougobine5:51
5Histoire de Molly5:31
6"Ma-ma" FC5:12
7Regret-à Kader Barry3:45
8Halinkata djoubé5:08
9Future3:15
10Mako mady6:06

Besetzung

Ballaké Sissoko: Kora
Vincent Segal: Cello
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger