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Debussy, C. (Märkl)

Images u. a.

Info Musikrichtung: Impressionismus Orchester VÖ: 01.03.2010 (Naxos / Naxos CD / DDD / 2008 / Best. Nr. 8.572296) Gesamtspielzeit: 59:10

Die inzwischen dritte Folge mit Orchesterwerken von Claude Debussy beim Label Naxos kann sich mühelos in der Oberliga behaupten. Unter Jun Märkl gelingt dem Orchestre National de Lyon eine ungemein durchsichtige und strukturbewusste, dabei immer idiomatische und vor allem atmosphärische Interpretation der Images für Orchester sowie weiterer, ursprünglich für das Klavier komponierter Stücke, die Debussy selbst oder Maurice Ravel orchestriert haben.
Debussys Gespür für instrumentale Klangwirkungen, die bei aller pittoresken Farbigkeit niemals nur platt illustrativ geraten, versetzen den Hörer bei den Images nach Spanien (Ibéria I, II und III), England (Giuges) oder Südfrankreich (Rondes de Printemps). Traditionelle Klangfarben (Kastagnetten) oder Melodien aus der Volksmusik werden in ein raffiniertes Orchesterspiel eingewoben, das Farben, Düfte, Licht- und Schattenwirkungen, Alltags- und Festszenen beschwört.
Bei den Orchestertranskriptionen ist der Ausgangspunkt die Tanz- oder Marschmusik gewesen. Auch hier frappieren das delikate und doch so präzise Spiel des Lyoner Musiker und Märkls Gespür für orchestrale Texturen. Dass Debussys Kunst zu einer gewissen Überreife tendieren konnte und der Komponist humorvoll-morbide Effekte nicht scheute, zeigt das finale Le plus que lente, ein immens gedehnter Marsch, bei dem ein Zymbal ein verstimmtes Klavier imitiert.

Georg Henkel