Reviews
Poison awaits
Info
Musikrichtung:
Gothicmetal / Dark Rock
VÖ: 23.07.2010 (Massacre) Gesamtspielzeit: 56:18 Internet: http://www.darkseed.com |
Ich gestehe ja, dass ich die Band aus Bayern nie wirklich gemocht habe, wenn es früher mal um deutschen Gothic-Metal ging dann stand bei mir eher die frühen Crematory auf der Liste ganz oben, und sicherlich nicht Darkseed. Kein Wunder also, dass ich die Band ziemlich aus den Augen verloren habe, und nun mit Poison awaits seit langem nun wieder einmal ein Album der Band in Händen halte. Daher brauche ich mich auch nicht mit den line up-Änderungen zu befassen, sondern kann direkt mit dem Opener "Roads" einsteigen...
..., einem schönen Stück düsterem Rock, am ehesten in der Tradition der Sisters of Mercy, wenn natürlich auch mit härteren Gitarren: nicht aufsehenerregend, aber anhörenswert. Anders dagegen "Incinerate", das zwar etwas flotter und heller daherkommt, aber schlichtweg wie die neueren Crematory klingt; fast der einzige Unterschied: keine growls, sondern ein klarer Gesang, dem aber jede Dramatik und jeder Tiefgang fehlt und das Stück nur weiter in die Belanglosigkeit reißt!
Das Titelstück "Poison awaits" geht zum einen zwar weiter in diese Richtung, zum anderen kommt aber sowohl von der Anlage des Songs wie vom Thema her ein gehöriger touch 80er New Wave à la Camounflage mit hinein, selbst der Gesang erinnert daran. So könnte es durchaus weitergehen (Ausnahme vllt. noch "Torn to shatters" und "No Promise in the Heavens") , tuts aber leider nicht: "Seeds of Sorrow" ist eine wesentlich auf dem Gesang basierende, (pseudo)dramatische "Ballade" ohne Tiefe, die nicht nur wiederum belanglos klingt, sondern fast albern; ebenso "Timeless Skies".
"All is Vanity" fängt den Abstieg wiederum ein wenig ab, etwas roher und rockiger, wenn auch vollständig verwechselbar, während ich beim Hören des folgenden Titels "Black Throne" fast automatisch an Samael denken muß - aber auch nur beim Titel! Der Song ist eine noch etwas düsterer angelegte Rocknummer ohne eigentliches Thema, insofern wirds mir dabei schnell langweilig...
...und aus jenem Sekundenschlaf reißen mich erst die Anfangstöne des flotten "Striving for Fire", das noch zu den rockigeren und dunkleren Nummern gehört und sogar mit einer interessanten Melodie aufzuwarten versteht, sich selbst aber durch einen soften Mittelteil destruieren kann. Auch das abschließende "King in the sun" kann keinen versöhnlichen Abschluß mehr setzen, und so dümpelt Poison awaits in der absoluten Belanglosigkeit herum und bestätigt mich eigentlich nur wieder in meiner Einschätzung, dass es in Deutschland nahezu keinen guten Gothic Metal mehr gibt - schade, unnötiges Album!
Andreas Matena
Trackliste
1 | Roads | 3:27 |
2 | Incinerate | 6:18 |
3 | Poison awaits | 4:22 |
4 | Seeds of Sorrow | 4:41 |
5 | All is Vanity | 4:23 |
6 | Black Throne | 4:43 |
7 | Adual Pacts | 4:00 |
8 | Torn to shatters | 6:01 |
9 | No Promise in the Heavens | 4:26 |
10 | Striving for Fire | 5:09 |
11 | Timeless Skies | 4:19 |
12 | King in the sun | 4:29 |
Besetzung
Tommy Herrmann: guitars
Tom Gilcher: guitars
Michael Behnke: bass
Armin Dörfler: keys
Maurizio Guolo: drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |