····· Hansjörg Kohli komponiert Krimis für’s Ohr ····· Forgotten Shrine covern Skillets „ Hero" ····· Mit Falco eröffnet das Slam-Magazin den 2025er Sonderheft-Reigen ····· David Gilmour lebt die Globalisierung auf seine Weise ····· Savatage nach 23 Jahren wieder live auf Europa-Tour ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Hasse, J. A. (Jung)

Te Deum - Geistliche Werke



HÜBSCHE LIEDERCHEN

Bei aller handwerklichen Qualität ist nicht zu leugnen, dass Johann Sebastian Bachs Sentenz über Johann Adolf Hasses (1699-1783) Opernarien, die er halb spöttisch, halb liebevoll "hübsche Liederchen" nannte, auch dessen Kirchenmusik durchaus treffend charakterisiert - Hasse komponierte aus dem Geist des italienischen Rokoko heraus stets eine melodiöse, aber selten komplex zu nennende Musik, die oft arg gefällig daherkommt.
Mit einem der bekannteren geistlichen Werke Hasses macht dieses CD auf: Prachtvoll musiziert ertönt das Te Deum, das allerdings eigentlich kein Solitär ist, sondern zusammen mit der Messe in d-moll zur Aufführung gelangte. Wenngleich es über weite Strecken nicht viele Überraschungen bietet, so besticht es doch durch Hasses Gespür für den feierlichen Grundton und durch eingestreute Raffinessen, wie etwa die sich überlagernden Wellenbewegungen der Chorstimmen in der besonders sorgfältig auskomponierten Textzeile "Dignare Domine die isto..." (In Huld wollest Du, Herr, an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren). Einen ganz anderen Grundton schlägt die Lauretanische Litanei an, in der Hasse eine äußerst vielgestaltige, zugleich gemüts- und andachtsvolle Anrufung der Gottesmutter gelingt.
Die kleineren Kompositionen reichen von zwei innigen Tantum ergo-Vertonungen bis zum beschwingten, stimmlich virtuosen Osterjubel "Regina coeli".

Das Sächsischen Vocalensemble und die Batzdorfer Hofkapelle unter der Leitung von Matthias Jung hauchen all diesen Werken Schwung und Leben durch ein besonders idiomatisches Musizieren ein. Der - von den versierten Solisten gekonnt aufgegriffene - Ansatz ist spielerisch leicht und beschwingt. So lebt Dresdens Goldenes Zeitalter noch einmal auf, dessen Prachtentfaltung sich auch auf die Gottesdienste erstreckte.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1-3 Te Deum in D 14:37
4-9 Litaniae Lauretanae 22:29
10 Sub tuum praesidium 02:35
11-13 Tantum ergo in Es 10:33
14-15 Tantum ergo in c 07:01
16-18 Regina coeli in D 10:47

Besetzung

Barbara Christina Steude: Sopran
Susanne Langner: Alt
Georg Poplutz: Tenor
Matthias Lutze: Bass

Sächsisches Vocalensemble
Batzdorfer Hofkapelle

Matthias Jung: Ltg.
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger