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Bob Sinclair vs. Sly & Robbie

Made in Jamaica

Info Musikrichtung: Reggae VÖ: 25.06.2010 (Ministry of Sound / Warner) Gesamtspielzeit: 66:10 Internet: http://www.bobsinclair.com

Bob Sinclair wird im Promotext als „hoffnugslos nostalgisch“ bezeichnet. Sly & Robbie gehören als Rhythmus Section fast zu den Gründungsvätern des Reggae. Und auch wenn alle sich schon an moderneren Sounds versucht haben, ist dieser Background Programm für Made in Jamaica.

Traditioneller Reggae, ausgerichtet auf die Ohren eines Publikums, das an die produktionstechnischen Standards von Rock und Pop gewöhnt ist, wird routiniert eine gute Stunde lang abgespult.
Und damit sind wir auch schon bei der größten Schwäche des Albums. Es klingt alles etwas zu routiniert. Alles hat man schon 1000 Mal gehört, ob nun etwas gedubbt wird, der Pop-Musik die Referenz erwiesen wird, oder etwas Schmalz in die Pfanne kommt.

Kritische Worte verdienen u.a. das nervige Gejammer von Steve Edwards im „Peace Song“, oder das ellenlange Auswalzen der sanften „Love Generation“, der einfach die Substanz für über 8 Minuten fehlt

Kurz aufhorchen lassen der sanfte Rebel Song „World hold on“, die dubbige „Jamaica Avenue“, obwohl sie das Niveau des Originals („Electric Avenue“) um Längen verfehlt, sowie das eindeutige Highlight „I wanna“, das dann auch gleich in zwei Versionen auf dem Silberling ist und als Single ausgekoppelt wurde.

Für Reggae-Frischlinge könnte das ein ganz vernünftiger Appetizer sein. Ansonsten greifen vor allem Alles-Sammler zu.

Norbert von Fransecky