Reviews

Johannes Wallmark and the Wildflowers

Living on the same Street

Info Musikrichtung: Americana / Songwriter VÖ: 26.03.2010 (Deaf & Dumb / Soulfood) Gesamtspielzeit: 43:52 Internet: http://www.johanneswallmark.com

Die New York Fotos im Booklet passen in keine Touristenwerbung. U-Bahn-Stationen, die Wollmütze über die Ohren gezogen, ein leerer Vergnügungspark. New York im Winter, ein bisschen Asbury Park außerhalb der Saison.

Hier wird so massiv Springsteen geatmet, dass wir schnell vergessen, dass Johannes Wallmark und seine Wildflowers aus Schweden stammen. Dass wir nicht das Original vor uns haben, merken wir vor allem an der hohen etwas piepsigen Stimme von Herrn Wallmark, der dadurch wie ein Springsteen vorm Stimmbruch wirkt, was auch nach einer Eingewöhnungsphase nicht so hundertprozentig zu den Americana-Klängen der Wildflowers passen will.

Emotional am schönsten wird Living on the same Street, wenn Björn Almgren sein Saxophon an die Lippen nimmt und ruhige Stücke wie „Hard Land“ oder den wunderschön melodischen Schmeichler „An Angel“ verzaubert. Wie stark und bewusst man in amerikanischen Sounds wurzelt macht nicht zuletzt die Schnulze „How far is it now“ deutlich, die im Text explizit auf Johnny Cash hinweist.

Ob man von Herrn Wallmark und seinen Wildblumen gleich gepackt wird, glaube ich nicht. Wenn man ihren Songs aber mal ein Ohr geschenkt hat, bleibt man gerne kleben. Von daher ist die prächtige Aufmachung des Albums, die ihm gleich 2 Bonus-Punkte einbringt, vielleicht der kluge Weg zum Herzen des Fans in spe.
Bereits das edle Digipack mit Prägedruck und eingestecktem 16-seitigem Booklet ist deutlich über dem Durchschnitt. Es ist aber zusätzlich noch einmal in eine Taschenbuch große Papphülle verpackt, in der sich zusätzlich ein Aufkleber und ein weiteres großformatiges 8-seiteiges Booklet befindet, das sich nachdem das kleine Booklet für die Texte zuständig war, ein wenig mit der Person Wallmarks befasst.

Norbert von Fransecky