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Lonely Ghosts

Return from the search party

Info Musikrichtung: Indie-Pop/Rock VÖ: 11.06.2010 (One Inch Badge) Gesamtspielzeit: 40:55 Internet: http://www.myspace.com/lonelyghosts

Lonely Ghosts ist die neue Spielwiese des ex-Help She Can't Swim-Musikers Tim Denney. Da mir diese Band ehrlich gesagt absolut unbekannt ist, kann ich also ganz unbefangen hier herangehen. Mit seinem neuen Baby begibt sich der Mann auf die Suche nach wahrer Popmusik. Dabei versteht er unter dem Begriff glücklicherweise etwas ganz anderes als alle Beyonce-, Shakira-, Phil Collins- und Lena-Hörer dieser Welt.

Denney gibt sich voll und ganz dem Indiekosmus hin. Egal ob Casiopop, wildes Gitarrendröhnen und polternde Schlagzeugrhythmen, stimmungsvolle Klanglandschaften oder Postpunk - wichtig ist dabei eine schöne Melodie, verpackt in nachvollziehbare Songs. Und davon gibt es auf Return from search party ganze 13 Stück. Und keiner klingt wirklich wie der andere, was das Album zu einem Kleinod an verschiedenen Stimmungen und Klangschattierungen macht. Musikalische Grenzen scheinen irgendwie egal zu sein. Was zählt ist der Song. Egal ob er im Lo-Fi-Gewand daherkommt oder mit zahlreich übereinander gelegten Layern.

Dabei klingen Loneley Ghost mal wie eine pathosfreie Indieversion der Killers („Hush up“, „Come down from mountain“) oder eine wilde Interpretation von Arcade Fire („Green eyes“). Aber ich glaube um solche Vergleiche schert sich Tim Denney wenig. Ständig sucht er seinen eigenen Ton und findet ihn bei stolpernden Indierockern wie „Love projection“ und „Statues“ genauso, wie bei schwelgerischen Popsongs der Marke „Ghosts of mice“ oder beschwingten Titeln wie „Predictions for a new year“.

Echte Ausfälle gibt es auf Return from the search party keine. Dafür zahlreiche gewitzte Ideen und genauso liebevolle, wie manchmal etwas durchgeknallte Instrumentierungen. Für Indiefans ist dieses kleine Album schon ein regelrechter Geheimtipp mit Wohlfühlgarantie.

Mario Karl