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Knut

Wonder

Info Musikrichtung: Mathcore, Sludge Metal VÖ: 11.06.2010 (Conspiracy Records/Cargo) Gesamtspielzeit: 39:54 Internet: http://www.myspace.com/unknut

Knut ist zurück! Nein, hier geht es nicht um einen ehemals knuddeligen Eisbär. Gemeint sind die schweizer Krachmacher gleichen Namens. Fünf Jahre ist es her, dass man sich mit Terraformer das letzte Mal lautstark zu Wort meldete. Der neueste Langdreher Wonder ist zwar kein musikalisches Wunder geworden, aber dafür ein ziemlich heftiger Brocken, der ziemlich schwer im Magen liegt.

Knut wandern hier zwischen den Polen derber und leicht antiquiert wirkender Mathcore mit technischem Metal und sludigem Doom. An sich eine recht interessante Kombination. Doch so wirklich funktionieren will sie nicht ganz. Während man bei Stücken wie „Leet“, „Calamity“ und „Lemmings“ wie eine wütende Horde über den Hörer herfällt, als gäbe es kein Morgen, stellenweise relativ verwinkelt mit originellen Drums, geht man es bei „Ultralight backpacking“ und „If we can't fly there, we'll take the boat“ wesentlich ruhiger und spannungsgeladener an. Atmosphäre ist dort das Stichwort im dröhnenden Postmetalgewand.

Man lässt lediglich die Instrumente sprechen, während ansonsten extremes Geschrei vorherrscht. Diesem fehlt leider die Leidenschaft und Sänger Didier klingt ziemlich aufgesetzt und unangenehm. Experimentelles also top, Aggression eher naja. Zudem geht dem Ganzen auch ein echter Wiedererkennungswert ab und das Material rauscht ohne großen Eindruck zu hinterlassen an einem vorbei. „Fast forward bastard“ kommt zum Beispiel erst gar nicht so recht aus dem Quark.

Tja, was soll man am Ende sagen? Irgendwie scheint der Band ein klarer Fokus zu fehlen. Genrefans und alte Freunde der Band werden das sicherlich ganz anders sehen. Aber objektiv hört sich ein Hit wohl anders an.

Mario Karl