Reviews
Long Distance Trip
Info
Musikrichtung:
Psychedelic / Space / Stoner
VÖ: 1.06.2010 (World in Sound / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 66:29 Internet: http://www.myspace.com/samsarablues http://www.samsarablues.de.vu |
Die Berliner Band Samsara Blues Experiment, 2007 gegründet, liefert nach zwei Samplerbeiträgen und zwei in Eigenregie produzierten CD-R´s Ihr offizielles Debüt ab.
Und, hier führt der Name natürlich in die Irre, die psychedelischen Space & Stonerrocker liefern ein wirklich feines Album mit 6 Tracks bei einer Laufzeit von über 65 Minuten ab.
Die Band liefert traditionellen, knochentrockenen Space- und Stonerrock ab, das einleitende „Singata Mystic Queen“ liefert über 11 Minuten gilmoureske Gitarrensoli zu langsam peitschenden Bass und Drum Rhythmus ab. Mit dem typischen Stoner Gesang ein grandioser Einstieg in das Album.
„Army of Ignorance“ ist mit 4:35 relative kurz, dafür richtig schön krachend und laut. Hier wird staubtrocken gestonert und darüber wilde Solis gelegt, ganz wie es der Headbanger begehrt. Und bitte die Luftgitarre nicht vergesen.
Das dritte Stück „For the lost Souls“ bereitet sich satte 4 Minuten in verspielten psychedelischen Gitarrenfiguren und Sounds auf das dann losbrechende Stonergewand vor. Feinste verzerrte Gitarrensolis, die herrlich nach Garage klingen und dann von den sauber und fast zärtlich klingenden Gitarren des dritten, schwebenden Teils übergehen. Im nächstern werden spacige Keyboards eingesetzt, bevor der groovende Abschlussteil im Stonergewand zurückkehrt.
„Center of the Sun“ beginnt mit Flöte und „Vinyl LP“ kratzen (und ist dann erstaunlicherweise auf der Vinylversion des Albums nicht enthalten), diese Sounds dauern nur kurz, dann setzen sehr verträumte und doch treibende Gitarren ein, ein sehr spaciger Sound bei etwas zurückgenommenen Bass, die beiden verspielten E-Gitarren, die Wha-Wha Sounds un die anderen Sounds bringen das Schiff zum Fliegen. Der Flug zum Zentrum der Sonne wird auf wundervolle 13:08 Minuten ausgelegt und ist für mich ein erster Höhepunkt des Albums. Natürlich gibt es auch noch rauere Sounds, aber im großen und ganzen wird hier auch unter Einsatz einer Sitar gepflegt geflogen.
Und schon kommt vom Rauschen eines Raketenantriebes und folgendem Blubbern der nächste Höhepunkt mit dem nur 4:28 kurzem Instrumental „Wheel of Life“. Hier zupfen die beiden Gitaristen so elegant wie Steve Hackett an Ihren akustischen Gitarren. Man kann auch folkloristisch psychedelisch dahinfliegen und im wohligen Schlafe dahinträumen. Nicht vertrun: dies ist kein langsamer esoterischer New Age Song, nein es ist ein treibender Spacesong im akustischen Gewand.
Hierauf folgt der absolute Höhepunkt, das fast 23 Minuten lange „Double Freedom“. Hier vereint die Band nochmals alles, was sie aufzufahren hat. Space und Stonersounds, Sitars, Anklänge an Pink Floyd aus der Phase Anfang der Siebziger und so bauen Sie einen fantastischen, trotz der Länge kurzweiligen Song auf, der niemals enden dürfte.
Also: eine rundum gelungene Platte, die jeden Fan der oben genannten Genres überzeugen dürfte. Nicht Fans wird es kalt lassen, was normal ist. Kleiner Negativpunkt, meines Erachtens nach dürften Bass und vor allem Schlagzeug noch wesentlich trockener und mehr in der Fordergrud gemischt werden, damit es schön im Bauch grummelt. Aber das kann man verschmerzen.
Samsara Blues Experiment schießen sich gleich m8it dem Debüt in die Spitze der Stoner und Spacerock Bands. Zugreifen!
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Singata Mystic Queen | 11:36 |
2 | Army of Ignorance | 4:35 |
3 | For the lost souls | 9:57 |
4 | Center of the Sun | 13:08 |
5 | Wheel of Life | 4:28 |
6 | Double Freedom | 22:45 |
Besetzung
Richard Behrens: Bass
Thomas Vedder: Drums
Hans Eiselt: Electric Guitars
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |