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Reviews

Enemy of the Sun

Caedium


Info

Musikrichtung: Thrash/Groove Metal

VÖ: 28.05.2010

(Massacre Records)

Internet:

http://www.enemyofthesun.com
http://www.myspace.com/enemyofthesunband

Das ist es also nun, das zweite Album von Enemy Of The Sun - der neuen Band von Walter Sorychta (Despair, Grip Inc.). Caedium ist das lateinische Wort für Selbsttötung. Nicht nur der Albumtitel, auch diverse Songtitel und Textfragmente lassen dabei an Sorychtas alten Bandkollegen Gus Chambers denken, der sich im Oktober 2008 bekanntlich das Leben nahm. Auch die Musik weist noch ein Stückchen mehr Richtung Incorporated, dem letzten Grip Inc.-Album aus dem Jahre 2004. Das heißt, auch hier bekommt man wieder eine satte Ladung todmodernen, aber nicht auf Hipness getrimmten Thrash Metal (ok, das war beim Vorgänger nicht ganz so). Die Songs gehen dabei manchmal etwas verwinkeltere Wege, wofür der eine oder andere Mal wieder die Progkeule aus der Schublade holen dürfte. Aber nennen wir das einfach intelligentes Songwriting.

Die Band haut dem Hörer eine Breitbandriffwand nach der anderen um die Ohren, dass es nur so schnalzt. Gerade der Eröffnungstitel „Another end of the rainbow“ oder auch das brachial groovende „The golden horizon“ sind wahre Metalkanonaden vor dem Herrn. Das manchmal eigenwillige Gitarrenspiel Walter Sorychtas hört man dabei sofort heraus. Wieder mit an Bord sind abermals Flamenco- und Ethno-Spielereien wie zum Beispiel bei „I am one“. Aber auch sonst wurden einige weitere gewitzte Einfälle in die Songs eingearbeitet, die Enemy of the Sun von der Brachialkonkurrenz abhebt. Es kann ja nicht immer nur Doublebass-Geballer wie bei „Ticket“ oder ein geradliniger Groove á la Soulfly („Stolen sky“) sein. Dafür sind einige Songs einfach zu spannungsgeladen („Aimless“, „The power of mankind“). Das liegt neben der interessanten Instrumentalarbeit auch mit an Sänger Jules Näveri, der stets zwischen tiefem Grollen, thrashigem Shouting und klaren Gesangslinien schwebt. Ein richtiger Härtner-Discofeger mit Mitbrüllrefrain ist allerdings auch mit an Bord („Paradigm“).

Mit Caedium ist Enemy of the Sun ein recht abwechslungsreiches und modernes Thrash Metal-Album gelungen, das zwar irgendwie in der Tradition der Vorgängerband steht, aber genug Eigenständigkeit besitzt. Hier ist wirklich etwas geboten und es wird so schnell nicht langweilig. Allerdings sollte man der Scheibe ein paar Hördurchläufe gönnen, bevor sie richtig kickt. Da war das Debüt Shadows etwas leichtgängiger - rückblickend gesehen aber auch nicht ganz so spannend.



Mario Karl

Trackliste

1Lithium2:19
2Another End Of The Rainbow3:49
3I Am One3:18
4Chasing The Dragon4:15
5Castaways In The N.W.O.3:37
6The Power Of Mankind4:14
7Ticket4:50
8Paradigm3:13
9Try Out3:29
10The Golden Horizon5:11
11Sky Shooting Stars4:04
12Stolen Sky3:29
13Aimless4:44
14In Memoriam1:53

Besetzung

Waldemar Sorychta (Guitars)
Jules Näveri (Vocals)
Daniel Zeman (Drums)
Alla Fedynitch (Bass)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger