····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Enforcer

Diamonds


Info

Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 28.05.2010

(Earache Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 39:28

Internet:

http://www.myspace.com/enforcerswe

Die Verweigerungsfront gegen den neumodischen Digitalmetal wird immer größer. Seien es Cauldron, White Wizzard, Ram oder auch Steelwing - die 80er regieren! Und das auch noch absolut glaubwürdig und leidenschaftlich. Die Schweden Enforcer gehören hier ebenso dazu und präsentieren knapp zwei Jahre nach ihrem Debüt ihr Zweitwerk Diamonds. Zwar klingt man nicht mehr ganz so ungehobelt und spritzig von der Leber weg wie anno 2008, dafür sind die Songs einen Tick besser und ausgereifter. Der wurzeltreue Heavy Metal mit starker NWOBHM-Schlagseite ist einfach ansteckend und man möchte glatt seine alten Schweißbänder und weißen Turnschuhe aus dem Schrank holen, sich eine Langhaarperücke aufsetzen und mit der rechten Hand 'ne Bierdose knacken, während man mit der Linken die Pommesgabel gen Firmament streckt. Yeah, das rockt!

Bereits das flotte „Midnight vice“ (inkl. Tygers-artigem Riffing) haut ziemlich rein. Das mit Maiden-artigen Doppelsoli versehene „Roll the dice“ fetzt nicht weniger. „Live for the night“ ist schon fast Speed Metal und für das Instrumental „Diamonds“ würden sich nicht mal die eisernen Jungfrauen schämen. Zu satten Hardrock-Riffs gesellt sich bei „Running in menace“ sogar ein Hauch von Glam Metal. Die Albumhymne „Walk with me“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, nur eine Stufe epischer.

Sänger Olof Wikstrand hat mit seiner hohen und klaren Stimme das richtige Organ und die beiden Gitarristen Adam Zaars und Joseph Tholl den richtigen Ton für diese Art von Musik. Gerade letztere spielen sich nicht selten die Bälle in alter Murray/Smith-Manier zu. Wie gut, dass auch der Sound richtig oldschool durch die Anlage prescht. Für jugendliche Verfechter des seelenlosen und übertriebenen Trigger-Kompressions-Metals ist Diamonds wahrscheinlich nur gemütlicher Kuschelrock. Aber denen entgeht wahrscheinlich auch die Energie, der unbändige Spaß und die Arschleckattitüde, mit der Enforcer durch ihre zehn Songs jagen. Auf der anderen Seite klingt das Ganze auch so angenehm differenziert, dass man endlich auch mal wieder den hoppelnden Bass hören kann.

Kurz und knapp: Diamonds ist eine verdammte Spaßpille für alle wahrhaftige Metaller. Damit rennt man nicht zuletzt beim prestigeträchtigen Keep-It-True Festival offene Türen ein. Nachgewachsene sollten durchaus nach ihrem Priest- und Maiden-Grundlehrgang hier halt machen!



Mario Karl

Trackliste

1Midnight Vice3:15
2Roll the Dice3:12
3Katana6:00
4Running in Menace3:46
5High Roller3:21
6Diamonds3:33
7Live for the Night2:36
8Nightmares4:33
9Walk With Me5:59
10Take Me to Hell3:13

Besetzung

Olof Wikstrand (Vocals)
Adam Zaars (Guitar)
Joseph Tholl (Guitar)
Tobias Lindqvist (Bass)
Jonas Wikstrand (Drums)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger