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Reviews

Sulphur

Thorns in Existence


Info

Musikrichtung: Progressiv Dark Metal

VÖ: 19.03.2010

(Karisma Records/Dark Essence Records)

Gesamtspielzeit: 44:25

Internet:

http://www.myspace.com/sulphur666
http://www.sulphur.no

"Progressiv"?! Und dann auch noch "Progressiv Dark Metal"?! Ja nun, es muß schließlich die Möglichkeit gegeben sein, "melodic" Bands dieses Genres von einer Band wie den norwegischen Sulphur zu unterscheiden. Und während ich bei der einen Sorte viel zu oft ein gelangweiltes Gähnen nicht unterdrücken kann - bei Sulphurs neuem Album Thorns in Existence passiert mir das sicherlich nicht so schnell!

Es gibt leider immer weniger innovative Köpfe im Metalbuisness, und vielfach kopieren neue Bands gewohnte Stile lediglich "neu" zusammen, und gerade im Spektrum "dark bis black" passiert wenig Neues: Da gibt es auf der einen Seite sicherlich Samael, auf der anderen die österreichischen Abigor - und irgendwo dazwischen mit einem kleinen Ansatz in Richtung Ihsahn liegen Sulphur!
Das Intro "Revelation" entwickelt die Band auf der Geräuschkulisse einer Stadt aus den 20ern (?) ein wuchtiges Drum-, Bass- und Gitarrenstakkato, nur ansatzweise mit einer Melodie versetzt, die nach Opeth klingt. Was sich aber durch die meisten der folgenden Songs zieht ist eben genau jenes hämmernde, wuchtige und brachiale Stakkato in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und mit häufigen Tempowechseln. DAS ist das eigentlich Thema der Songs von Sulphur, demnetsprechend sind die stimmlichen Ansätze bei "True Father Of Lies" auch sehr stark zurückgenommen, ebenso der Ansatz einer "Kirmesmelodie", die genauso plötzlich wieder verschwindet wie sie gekommen ist!
Beim folgenden "The Purifying Flame" fehlen dann eigentlich nur noch die keyboardsamples und typischen abgehackten Gitarrensoli, und voilà - man hätte einen Abigor-Titel, statt dessen setzt die Band auf Gitarrenklänge aus dem progressiven Metalbereich, die bei "Hunting Sickening Seas" fast schon nach Powermetal klingen können! Bevor Sulphur Thorns in Existence aber mit "Throne Of Illusion" und "A Crimson Line" in eben dieser Manier sicher nach Hause fahren, kommen vier Songs, die anscheinend ein anderes Schema verfolgen: "Luna Noctiluca" hat etwas von Dissection goes rockig, "Into Nothingness" ist eher ein klassischer Knüppel-Black Metal-Song mit dunklen, sphärischen Vokalpassagen, und "Ravner Beiter I Banesar" klingt nach Naglfar. "Invented Visions Of Eternal Salvation" leitet dann zurück ins Stakkato-Konzept, vermischt mit Death-beats aus den 90ern, die gelegentlich an HC erinnern à la Ildisposed oder Benediction.

Nichts desto trotz: Thorns in Existence ist endlich mal etwas neues und überwiegend auch konsequent durchgezogen. Sulphurs Album mag vielleicht gewöhnungsbedürftig sein, aber es lohnt sich, dieses spannende, harte, dunkle und jeweils schnörkellos auf den Punkt gebrachte Konzept ein ums andere Mal auf sich wirken zu lassen! Hut ab!



Andreas Matena

Trackliste

1Revelation2:16
2True Father Of Lies3:56
3The Purifying Flame5:42
4Hunting Sickening Seas5:31
5Luna Noctiluca4:38
6Into Nothingness3:56
7Invented Visions Of Eternal Salvation3:53
8Ravner Beiter I Banesar5:29
9Throne Of Illusion4:19
10A Crimson Line4:45

Besetzung

Øyvind Madsen: guitars, keys
Thomas Skinlo Høyven: vocals
Vegard Hovland: bass
Eivind Huse: guitars
Erik Heggernes: drums
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger