Reviews
Ad Discipulum
Info
Musikrichtung:
Black Metal
VÖ: 07.05.2010 (Agonia Records) Gesamtspielzeit: 35:25 Internet: http://www.nefarium.org http://www.myspace.com/nefarium |
Die italienische Black Metal-Szene bringt, ähnlich der französischen, eine ganzen Menge an Untergrund hervor, dafür wenige Bands, denen ein größerer Bekanntheitsgrad zukommt. Nefarium stehen bereits irgendwo dazwischen, und haben sich seit ihrer Gründung Mitte der 90er Jahre zumindest einen Status erspielt, der sie in diesem Jahr als Vorgruppe von Dark Funeral durch Europa touren läßt.
Inzwischen (im Gegensatz zur veralteten Homepage) hat sich das Trio auch wieder zum Quartett gemausert, da nun die von Garghuf (Enthroned) übernommen werden - und der liefert auch das wesentliche Merkmal des Sounds ab: die drums knüppeln zwar erstklassig und präzise, aber die mächtige drumwall knüppelt auch das Thema des jeweiligen Songs gnadenlos nieder, da hätte man in der Abmischung andere Akzente setzen müssen, das beste Beispiel liefert schon der Opener "Tongue of the first Pope (Simon Peter)", und auch das nachfolgende "Hands bleeding Fear (Pontius Pilate)" versucht sich zwar an einem Thema, das aber wiederum angesichts der Drumleistung und der Geschwindigkeit der Songs sich nicht richtig entfalten kann. So bleibt das auffälligste Element neben den drums die Leistung von Lead- Gitarrist Archaon von 1349, der Morbid Angel-ähnliche Soli beisteuert.
Und so dümpelt Ad Discipulum im uptempo-Bereich mit zahlreichen strukturierenden Unterbrechungen vor sich hin, Originalität Fehlanzeige, dass Nefarium aus Italien und nicht aus Skandinavien kommen hört man auch nicht. Lediglich selten blitzt eine Idee auf, und die nennt sich "Violine" (z.B. "Tongue of the first Pope (Simon Peter)" und "Servus Servorum Satanae (Benedictus XVI)"), ansonsten erschöpft sich die Kreativität in den Songtiteln.
Heißt: Dass man zum "discipulum" von Nefarium wird erscheint mir nach Ad Discipulum doch eher unwahrscheinlich, und wenn auf der anstehenden Tour der Sound nicht wirklich excellent abgemischt wird dürfte das ein reines Gerumpel werden - das Album ist jedenfalls nicht weit davon entfernt!
Andreas Matena
Trackliste
1 | Tongue of the first Pope (Simon Peter) | 3:58 |
2 | Hands bleeding Fear (Pontius Pilate) | 3:51 |
3 | The Bastard Son of Satan (Jesus Christ) | 4:56 |
4 | Shepherd for dead Lambs (Johan The Baptist) | 3:53 |
5 | Sharpening the Spear of Longinus (Cassius Longinus) | 3:56 |
6 | Servus Servorum Satanae (Benedictus XVI) | 4:28 |
7 | Seven Whores of Magdala (Mary Magdaleine) | 5:11 |
8 | Mass Infanticide by the King of Judea (Herod The Great) | 5:12 |
Besetzung
Adventor: guitars
Vexator: bass
Garghuf: drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |