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Out there
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Ich glaube nicht, dass im Blindtest irgendjemand auf Rick Wakeman als Urheber von Out there tippen würde. Parallelen findet man weder zu den alten Yes- noch zu seinen bisherigen Solo-Alben, soweit ich sie kenne.
Das Ganze beginnt mit einem in sieben Teile strukturierten Longtrack, der von einem sanft orgelnden Keyboard eingeleitet wird, um dann heftig rockend los zu legen. Dass dieser Abschnitt “Fanfare of Time“ genannt wurde, passt, denn Annährerungen an ELPs “Fanfare for the common Man“ sind deutlich erkennbar. Überraschend ist die Stimme von Damian Wilson, die man eher im melodic oder Hard Rock-Bereich so erwarten würde.
Bereits im ersten Track begegnet man stellenweise sakralen Elementen, die Wakeman, der schon seit längerer Zeit bekennender Christ ist, vor allem durch entsprechende Orgelsounds und Chorpassagen immer wieder in sein neustes Opus integriert.
Wer genau sucht, findet natürlich hier und da dann doch Passagen, die er schon auf Yes-Alben gehört zu haben meint. An zweiter Stelle ist hier die Going for the One zu nennen, auf der Wakeman bekanntlich sogar eine echte Kirchenorgel benutzt hat. Am häufigsten aber klingt eine der unterbewertetsten Yes-Scheiben durch. Und das überrascht - nicht wegen der Wertung, sondern weil Wakeman an Drama gar nicht beteiligt war. Vielleicht erklären sich die Parallelen dadurch, dass beide Scheibe im Vergleich mit dem Gesamt-Oeuvre von Yes ungewöhnlich rockig und eingängig gehalten sind. Highlight in dieser Hinsicht ist das “Universe of Sound“.
Out there ist weder eine typisches Wakeman-Werk, noch eines seiner Meisterstücke. Wäre dies die erste CD eines Jungspundes würde man ihn wahrscheinlich als Ayreon-Epigonen abtun, was bei dem SciFi-Outfit von Out there doppelt nah liegt. Gewidmet wurde die CD, an der Wakeman seit 1997 gearbeitet hat, der Mannschaft der verunglückten US-Raumfähre Columbia, die mit Namen und Foto im Booklet verewigt ist.
Trackliste
1 | Out there | 13:09 |
2 | The Mission | 6:22 |
3 | To be with you | 6:22 |
4 | Universe of Sound | 7:45 |
5 | Music of Love | 6:44 |
6 | Cathedral of the Sky | 10:20 |
Besetzung
Rick Wakeman (Keys)
Tony Fernandez (Dr, Perc)
Ant Glynne (Git)
Damian Wilson (Voc)
Lee Pomeroy (B)
Chor:
The English Chamber Choir
conducted by Guy Protheroe
Gast:
Fraser Thorneycroft-Smith (Acc Git <1>, Solo-Git <2>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |