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Reviews

Amanda Jenssen

Happyland


Info

Musikrichtung: "Gansterjazz"

VÖ: 14.05.2010

(Sony BMG)

Gesamtspielzeit: 32:34

Internet:

http://www.amandajenssenmusic.com

Retroelemente sind in - zwar nicht erst seit Amy Winehouse, wenn vielleicht auch erst seitdem so richtig erfolgreich. Auch Amanda Jenssen ist auf eine erfrischende Art "retro", wenn auch die von ihr verarbeiteten Elemente noch weiter zurückgehen, ca. in die 30er und 40er Jahre. "Gangsterjazz" nennt sie diesen Musikmix, und ihr Album Happyland (immerhin bereits ihr 2. nach dem Debut 2008) läßt nicht erkennen, dass auch sie eigentlich einer schwedischen Version des allgegenwärtigen Casting-Terrors entspringt...

Was Amanda Jenssen auf Happyland bietet ist kurzweiliger und intelligenter Pop, der an vielen Stellen eben so "retro" wie "zeitlos" klingt. Von dem Titelstück und Opener "Happyland" möge man sich nicht täuschen lassen: der Song ist so herausragend wie einzigartig auf dem Album, nur wenige werden derart radikal seiner Spur folgen. In der Tendenz dagegen die meisten. Wobei sich schon hier die Frage stellt: Ist das eigentlich Jazz? Ist das Swing, Ragtime oder was? Ist das Dixieland? Egal, es ist verdammt cool, und auch der nächste Titel "Save Me For A Day" folgt der Spur des Openers, wenn auch bei weitem nicht mehr so düster. Weitere Songs, opulent mit Bläsern und chorus bestückt setzen diesen Trend fort ("Morninglight", "Common Henry", "Borderline"), andere ("Charlie") entscheiden sich für eine verruchte Jazz-Swing-Variante - damit sind dementsprechend auch die Highlights des Albums genannt.

Auch die meisten anderen Songs bestechen durch ihre thematische Vielfalt und den Einfallsreichtum der Künstlerinn, aus deren Feder die Songs stammen: "The Rebounder" etwa ist die "moderne" Version eines 50er-(Südstaaten)-Schlagers, "Our Time" ein verruchter Tango, "The End" eine bombastische Bolero-Ballade und auch "Sing Me To Sleep" minimalistische Ballade, die allerdings durch die variantenreiche und angenehme Stimme der Schwedin besticht - allerdings ist das auch das einzige, was den Song davor bewahrt, Kitsch zu sein.
Bleiben noch zwei Songs, nämlich "Autopilot", eine gewöhnliche, fast langweilige Popballade; das gilt leider auch für das abschließenden "I Choose You", das einfach kein gutes Ende für ein überwiegend großartiges und unteressantes Album ist, denn abgesehen von jenen beiden Songs wird dem Hörer bei Happyland von Amanda Jenssen auch beim 20. und 30. Hördurchgang nicht langweilig - und wenn das nicht Qualität ist dann weiß ich auch nicht mehr!



Andreas Matena

Trackliste

1Happyland3:37
2Save Me For A Day2:50
3Autopilot3:03
4Morninglight3:08
5Our Time3:09
6Sing Me To Sleep2:16
7The Rebounder2:33
8The End3:10
9Charlie3:12
10Common Henry2:52
11Borderline2:44
12I Choose You
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger