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P.O.D.

Brown

Info Musikrichtung: NuMetal VÖ: 16.06.2003 (Rescue / Gerth) Gesamtspielzeit: 49:30 Internet: http://www.payableondeath.com

Wieder einmal hat der Erfolg die Archive geöffnet. Bevor P.O.D. 1999 mit The fundamental Elements of Southtown einen Major-Deal bei Atlantic eingesackt haben, um 2001 mit Satellite den großen Durchbruch zu schaffen, waren bei dem kleinen christlichen Label Rescue Records bereits zwei Scheiben erschienen. Die sind im vergangenen Jahr remasterd und neu gestaltet noch einmal an den Start gegangen. Snuff the Punk mit Aufnahmen aus den Jahren 93/94 haben wir bereits im Februar vorgestellt. Nun folgt Brown von 1996.

Wie alle Scheiben von P.O.D. zeichnet sich auch Brown durch einen recht niedrigen Tellerrand aus, über den die Band munter in Stilistiken außerhalb des NuMetal-Sumpfes hinausblickt. Die Wurzeln im Hardcore-Punk blieben offensichtlich. Funk, Reggae und auch mexikanische Klänge werden hineingewoben. Das Ganze hat noch nicht die Klasse vom Satellite. Vor allem die wirklich hängen bleibenden Hooklines fehlen. Aber die Scheibe ist bereits deutlich differenzierter als das nachfolgende Major-Debut.

Anspieltipps:
- der frühe Band-Hit “Selah“, der es mit seinen mexikanischen Anklängen als einziges Frühwerk P.O.D.s auf die aktuelle DVD Still paying the Dues geschafft hat;
- “Punk rocks“, anderthalb Minuten ungebändigte Garagenpower;
- die fast weiche Funk-Nummer “Funk Jam“;
- sowie “Full Color“ und “Live and die“, die exemplarisch für die immer wichtiger werdende atmosphärische Gitarrenarbeit der Band stehen können.

Enttäuschend ist auch bei diesem Re-Release die Ausstattung. Texte sind diesmal zwar zumindest teilweise enthalten, aber Line up, Fotos oder Liner Notes sucht man vergeblich. Dafür platziert Rescue Records reichlich Werbung für andere Labelprodukte und eine Seelsorge-Hotline für Jugendliche mit Problemen im Booklet. Letzteres ist sicherlich im Sinne der Band, aber das kann man auch anders z.B. mit einer Beilage machen. So verschafft es der CD ein Billig-Otufit. Schade.

Norbert von Fransecky