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Lou Rhodes

One Good Thing

Info Musikrichtung: Folk VÖ: 12.03.2010 (Motion Audio / Ninja Tune / Rough Trade) Internet: http://www.lourhodes.com

Lou Rhodes war bis 2005 eine Hälfte der Trip-Hopper Lamb, dann gab es den berühmten Bruch auf Grund musikalischer, bzw. künstlerischer Differenzen, was man, wenn man den bisherigen zwei Soloalben lauscht auch nachvollziehen kann, denn diese waren weit weg von Elektronik und boten akustischen Folk.
Andererseits stehen sich diese beiden scheinbar so unterschiedlichen Musikstile ja doch irgendwie Nahe, beide hantieren meist mit spärlicher Instrumentierung und eher traurigen Texten und Gesang. Doch dies nur am Rande. Denn, erstaunlicherweise kehrt nun, für Lou´s drittes Album One Good Thing Ex-Partner Andy Barlow zurück.
Er war mit im Studio, hat aufgenommen und auch ansonsten dies oder jenes beigetragen, aber trotzdem gibt es kein neues Lamb Album, sondern erstaunlicherweise das am drastischsten reduzierte Album von Lou bis jetzt.
Dabei entsstehen traumhaft schöne Balladen wie der Titelsong, das traurig, leicht beschwingte „The more I run“ oder das beklemmende „It all“. Dieses endet tatsächlich mit ein wenig elektronischen Spielerein, bestimmend bleibt jedoch die akustische Gitarre und sehr vielen Streichinstrumenten. Diese werden jedoch immer sehr sanft und zerbrechlich, ebenfalls spärlich eingesetzt und niemals zukleisternt.

Zum Beispiel im traurigen und doch irgendwie im Unterton fröhlichen „Janey“, in diesem Song verarbeitet Lou den Tod Ihrer Schwester. Oder aber auch im perlend dahin fließendem „Circle“, wo die treicher und Gitarren im Hintergrund psychedelische Sounds erzeugen und so eine unglaublich beklemmende Atmosphäre.
So liefert Lou Rhodes ein wunderschönes Album, das irgendwo zwischen Nico, Beth Gibbons and Rustin man und ähnlichem Acts liegt. Ein wundervolles, modernes Folkalbum, eigentlich ein Herbstalbum, das hoffentlich sein verdientes Gehör auch nun im Frühling / Sommer bekommt.

Wolfgang Kabsch