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Halb so wild

Lebe wohl

Info Musikrichtung: Gothic / Deutschrock VÖ: 08.04.2004 (Eigenproduktion) Gesamtspielzeit: 40:53 Internet: www.halbsowild.de

Eigentlich sind Halb so wild aus Dortmund ja schon fast eine Ex-Band. In- und externe Unstimmigkeiten scheinen Grundlage für diesen Entschluss gewesen zu sein und der letzte Auftritt ist bereits für April 2004 angesetzt. Passenderweise lautet der Titel des zweiten und letzten Albums Lebe wohl.

Die Einflüsse der Band liegen laut eigenen Aussagen bei härteren Metal Acts - von Korn über Blind Guardian bis hin zu Children of Bodom. Dafür hört sich alles relativ "nett" an und könnte, mit weniger pessimistischen Texten, hier und da gar als Deutschrock durchgehen. Bei genauerem Hinhören lassen sich dann aber klare Paralellen erkennen, etwa im Intro zu "Lieber allein", das schon unverschämt stark an CoB erinnert. Oder das Blind Guardian lastige Gitarrensolo in "Hör auf mich" (Anspieltipp!), das Arrangement vom "Mein", das auch auf manch älterem Ärzte Album gut gepasst hätte - in fast jedem Song lassen sich mehrere Vorbilder entdecken. Überall wird sich ein bisschen bedient und nirgends zu viel - das Ergebnis sind abwechslungsreiche, detailreiche und interessante Songs.

Ein großes Manko ist der leider sehr dumpf aufgenommene Gesang von Frontfrau Dani. Auch die eine oder andere Note will nicht so recht sitzen, da hätten ein paar Takes mehr schon Wunder gewirkt - so wird der Hörgenuss der stark arrangierten und technisch einwandfreien Instrumentalparts doch sehr geschmälert.

Nichtsdestotrotz ist es schade, dass die Band bereits nach so kurzer Zeit das Handtuch wirft. Vielleicht hört man die einzelnen Musiker demnächst an anderer Stelle - Potential scheint jedenfalls reichlich vorhanden.

Hendrik Stahl