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Reviews

Ingrimm

Böses Blut


Info

Musikrichtung: Mittelaltermetal

VÖ: 21.05.2010

(Black Bards)

Gesamtspielzeit: 34:26

Internet:

http://www.ingrimm.com

Ingrimm aus Regensburg, die mit Ihr sollt brennen 2007 ihr Debut auf Black Bards veröffentlicht haben, scheinen keine Ruhe zu kennen und bringen im nächsten Monat ihr neues Album Böses Blut auf demselben Label heraus...

Beim Debut klangen die Zutaten Metal und "Mittelalter" ein wenig nach zwei unverbundenen Komponenten, und auf dem Album Todgeweiht, dass nur ein Jahr später erschien, hatte sich daran (meiner Meinung nach) nicht viel geändert - was jeweils aber nicht bedeutete, dass nicht jede Komponente für sich genommen durchaus ansprechend gewesen wäre! Um so größer also die Spannung auf das neue Album!
"Die Pest" beginnt furios mit mitreißenden Dudelsackklängen und einer bretternden Gitarren- und double bass-Wand - und als dann auch noch der Gesang von Frontshouter Fenris einsetzt frage ich mich: Ist das nicht In Extremo? Man verstehe mich nicht falsch: Der Song geht ab wie Zäpfchen, aber die bisher von mir konstatierte Eigenständigkeit der Band setzt sich auch mit diesem Song eigentlich (nur) fort... Dabei ist der richtig gut, so dass ich mich frage, ob sie nicht einfach so weitermachen sollte...
Ein wenig leiser wird dann "Tempus fugit", und es bleibt vor allem der an "Das Letzte Einhorn" erinnernde Gesang, der irritiert. Ansonsten setzen Ingrimm auf deutlich mehr Gitarren, und beim fast wie im Blutrausch ablaufenden "Böses Blut" kommt noch eine spannende Variation der verschiedenen Gesangsstile von growls über clean vocals bis screams dazu: Ein echtes highlight und eine so schlichte wie gelungene Umsetzung des Titels! Hätte man sich auch vom späteren "Ad bestias" gewünscht...
Erst besinnlich, dann thrashig weht der "Eisenwind", um im Refrain genau jene beide Stile zu kontrastieren. Gut gemacht, aber ein bißchen zu lang, da die Melodie das nicht ganz hergibt.
Ganz und gar nicht maritim kommt "Stella Maris" daher, es unterscheidet sich eigentlich kaum von seinem Vorgänger, und auch der Dudelsack zum Refrain geht hier na manchen Stellen ein wenig unter (das Solo im Mittelteil ist natürlich die Ausnahme), zu dominant sind an dieser Stelle Gesang und Gitarren - insgesamt wünschte man sich an dieser Stelle doch ein wenig mehr Abwechslung im Sound... den dann "Stein auf Stein" mit seinem hypnotischen Dudelsackunterton und dem gedrosselten Tempo bringt. Leider laufen dann auch "Ad bestias", "Der Rabe", "Mörder" und "Wasser zu Wein" nach einem ähnlichen Strickmuster ab, und mehr und mehr stellt sich wiederum das Gefühl ein, die Themen der jeweiligen Songs schon einmal bei den Großmeistern dieses immer noch wuchernden Genres in viel zu ähnlicher Form schon einmal gehört zu haben.
Das abschließende "Flammenfest" bekommt dann ebenfalls keine Originalitätspunkte mehr, versöhnt aber ein wenig durch die zahlreichen Instrumentalpassagen, bei denen Gitarren, Dudelsack und Zupfinstrumente noch einmal ihre Fertigkeiten zeigen dürfen. Insgesamt jedoch bleibt das Gefühl von Zwiespältigkeit gegenüber Ingrimm auch beim neuen Album Böses Blut: Gut und leidenschaftlich eingespielt, zum Teil mitreißende Melodien, live dürfte die Band furios auftrumpfen - aber die Eigenständigkeit bleibt doch sehr fraglich! Egal, gutes Album, bedenkenlos zugreifen...



Andreas Matena

Trackliste

1Die Pest3:20
2Tempus fugit3:19
3Böses Blut3:58
4Eisenwind5:30
5Stella Maris3:01
6Stein auf Stein3:27
7Ad bestias4:14
8Der Rabe3:09
9Mörder4:28
10Wasser zu Wein3:54
11Flammenfest8:06

Besetzung

Fenris, Alex: vocals
Hardy: Flöten
Klaus: guitars
Mugl: drums
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger