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Diverse: Gerth

Die Psalmen

Info Musikrichtung: Modernes Kirchenlied VÖ: 09.03.2009 (Gerth) Gesamtspielzeit: 46:16 Internet: http://www.kosse.de

Die Psalmen gehören zu den beeindruckendsten Dichtungen der Weltgeschichte. Sie umfassen 150 bis zu 3000 Jahre alte Gebete, die die tiefsten Gefühle der Menschheit zur Sprache bringen. Gott wird für seine Hilfe gelobt, für sein Verborgen-Sein verflucht. Er wird um Hilfe gebeten. Ihm wird für die Schöpfung gedankt. Es wird dabei kein Blatt vor den Mund genommen.

Unter der Federführung von Lothar Kosse haben sich nun einige Größen der deutschen christlichen Musikszene zusammengefunden, um einige dieser Psalmen im modernen Sound zu Gehör zu bringen. Was Sarah Kaiser mit Pul Gerhardt Liedern kongenial gelungen ist, geht hier ins zu seicht gestrickte Beinkleid.

Am deutlichsten wird der Unterschied bei den vier von Dania König eingesungen Tracks - gerade weil gewisse Parallelen zu Kaiser bestehen. Leider ist die König wirklich keine Kaiser. Ihre charismenfreie Stimme taugt letztlich bestenfalls für den dörflichen Kleinadel.
Dass das Album im Ganzen nach hinten losgeht, liegt aber nicht in erster Linie an den Sängern, sondern an den zu mutlosen Kompositionen, die nie das gewisse Etwas haben, sondern fast immer so blass gestrickt sind, das daneben selbst Fahrstuhlmusik spannend klingt.
Dazu kommt, dass es nur selten gelungen ist, die Begleitung so zu gestalten, dass der Text nicht auf die Melodie gezwungen klingt.

Relative Highlights sind „Der Tag ist eine Rose“. Das treibende Schlagzeug und die akustischen Gitarren erinnern ein wenig an Rosenbrock und Böttcher und sind in der Lage, die Stimme von Lisa-Gwen Eichberger zu tragen.
Die sonore Stimme von Sarah Brendel wertet „Weißes Herz“ auf. Auch die Musik perlt gut. Leider kommt hier auch wieder die dem Text eher aufgezwungene Melodie negativ zum Tragen.
Ähnliches gilt für „23“, wo Mischa Marin klingt, wie ein etwas weniger leidender Xavier Naidoo.

Aber um ehrlich zu sein, keiner dieser Tracks reicht als Argument für die Anschaffung von Die Psalmen aus.

Norbert von Fransecky